Der Elektronikhändler Ceconomy ist - mit den bekannten Ketten „Media Markt“ und „Saturn“ - trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie wieder auf Kurs. Entscheidend für diesen Aufschwung waren die Umsätze des Online-Geschäfts. Bereits gestern Abend hatte das Unternehmen einen Restrukturierungsplan verkündet. Die Ceconomy-Aktie kriegt nach einem schwachen Start zum Handelsauftakt offenbar noch die Kurve.
"Nach dem Ende der Marktschließungen haben wir im Mai schnell wieder Fuß gefasst", sagte Ceconomy-Chef Bernhard Düttmann am Donnerstag bei der Präsentation der Quartalszahlen in Düsseldorf. Wesentlichen Anteil an der schnellen Erholung der Umsätze habe der Erfolg des Online-Geschäfts, das im dritten Geschäftsquartal von April bis Juni bereits mehr als ein Drittel zum Gesamtumsatz beigetragen habe. Für das Gesamtjahr rechnet der Elektronikhändler trotz der Ladenschließungen im April nun nur noch mit einem leichten Rückgang des währungsbereinigten Umsatzes.
Im dritten Quartal ging der Umsatz um zehn Prozent auf rund 4,1 Milliarden Euro zurück. Ausschlaggebend dafür waren die staatlich angeordneten Ladenschließungen im April. Danach fassten Media Markt und Saturn aber schnell wieder Tritt. Im Mai lagen die Umsätze bereits wieder um drei Prozent über dem Vorjahresniveau. Im Juni übertrafen die Verkaufszahlen den Vorjahreswert sogar um zwölf Prozent.Auch im Juli setzte sich der positive Trend fort. Dabei profitierte der Konzern nach eigenen Angaben sowohl von der Mehrwertsteuersenkung in Deutschland, als auch von der anhaltend starken Nachfrage nach Home-Office-, Home-Schooling- und Home-Entertainment-Produkten.
Trotz der raschen Erholung musste Ceconomy für das dritte Quartal einen Verlust von 104 Millionen Euro ausweisen. Das Minus fiel damit mehr als doppelt so hoch aus wie im Vorjahr. Bereits am Mittwoch hatte der Ceconomy-Aufsichtsrat deshalb einem Plan zur Neuausrichtung des Elektronikhändlers zugestimmt, mit dem die Strukturen des Konzerns vereinfacht und bis zu 3.500 Stellen abgebaut werden sollen. Außerdem will der Elektronikhändler in einem ersten Schritt zunächst 14 defizitäre Märkte schließen, darunter die drei Geschäfte in Deutschland. Um welche drei es sich handelt, sagte Düttman hingegen nicht.
Den Weg der Neuausrichtung, den Ceconomy eingeleitet hat, ist der richtige. Dabei muss das Unternehmen nun hoffen, dass es keine zweiten Corona-Welle mit erneutem Lockdown gibt und dass die konjunkturelle Erholung sich fortsetzt. Rein Charttechnisch ergibt sich ein Kaufsignal, wenn die Aktie die 200-Tage –Linie, die aktuell bei 3,67 Euro verläuft, auf Schlusskurs-Basis durchstößt.
(Mit Material von dpa-AFX)