Der Elektronikhändler Ceconomy will nach dem coronabedingten Umsatzrückgang im vergangenen Geschäftsjahr wieder auf Wachstum umschalten. Mittelfristig soll sich die Entwicklung des seit einiger Zeit schwächelnden Betreibers der Elektronikmärkte Media-Markt und Saturn weiter verbessern. Dabei setzt Ceconomy auf neue Ladenkonzepte und den Ausbau des E-Commerce.
Ein Baustein ist die Komplettübernahme der Media-Saturn-Holding. Damit will Ceconomy einen Schlussstrich unter die seit Jahren schwelenden Konflikte mit der Familie Kellerhals ziehen.
Ceconomy werde die von der Familienholding Convergenta gehaltene Beteiligung von 21,62 Prozent übernehmen, hatte Ceconomy am Montagabend in Düsseldorf mitgeteilt. Im Gegenzug erhält Convergenta bis zu 29,99 Prozent an dem Elektronikhändler und wird dessen größter Aktionär. Convergenta soll damit auch künftig im Aufsichtsrat vertreten sein.
Ceconomy will die Transaktion über eine Mischung aus neuen Stammaktien und Wandelanleihen sowie einem begrenzten Betrag an Barmitteln finanzieren. Das Volumen der Transaktion liegt auf Basis des Durchschnittskurses der Ceconomy-Aktie der vergangenen drei Monate bei insgesamt etwa 815 Millionen Euro.
Ceconomy wächst, trotz Coronakrise
Für das laufende Geschäftsjahr 2020/21 (per Ende September) erwartet der Konzern ein leichtes währungs- und portfoliobereinigtes Umsatzwachstum. Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) soll von 236 Millionen im Vorjahr auf 320 bis 370 Millionen Euro zulegen. Allerdings hängt das Erreichen der Ziele vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie ab, schränkte Ceconomy ein.
Im vergangenen Geschäftsjahr war der Umsatz wegen der umfangreichen Ladenschließungen im Zuge der Pandemie währungs- und portfoliobereinigt um 1,8 Prozent auf rund 20,8 Milliarden Euro zurückgegangen. Unter dem Strich verzeichnete der Konzern einen Verlust von 237 Millionen Euro, dabei belasteten Abschreibungen auf die Beteiligung an dem französischen Konzern Fnac Darty.
Die Ceconomy-Aktie ist erstmals seit dem Corona-Crash über die wichtige 5-Euro-Marke ausgebrochen. Auch operativ läuft es beim Elektronik-Konzern wieder besser. Für risikoaffine Anleger eröffnet sich damit eine neue Trading-Chance. Ein Stopp sollte zur Absicherung etwa 15 Prozent unter dem Einstiegskurs platziert werden. Langfristanleger bleiben weiterhin an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)