Auch einen Tag nach der Vorlage miserabler Zahlen kommt Ceconomy nicht zur Ruhe. Die Anleger flüchten immer noch in Scharen aus der Aktie. Der Chart sieht furchtbar aus.
Das Ceconomy-Drama geht weiter. Nachdem der Elektronikhändler am Dienstag mit seinen Zahlen die gesenkten Prognosen verfehlt hatte, kracht die Aktie am Mittwoch um sechs Prozent nach unten. Am Dienstag war das Papier bereits 20 Prozent gefallen.
Das Chartbild könnte nun schlimmer nicht sein. Mit 4,39 Euro ist Ceconomy auf ein neues Rekordtief eingebrochen. Die Aktie ist ein Paradebeispiel für ein fallendes Messer.
Ceconomy hat nach ersten Berechnungen ein Ebitda von 630 Millionen Euro erzielt. Das ist noch schlechter, als erwartet worden war. Der Elektronikhändler hatte erst im September seine Prognose für das Gesamtjahr gekürzt und war damals von einem Ebitda zwischen 680 und 710 Millionen Euro ausgegangen. Im Vorjahr hatte Ceconomy noch 714 Millionen Euro verbucht.
Das Ebit sank von 494 auf 400 Millionen Euro. Zuletzt hatte der Konzern 460 und 490 Millionen Euro angepeilt.
Haas muss schnell liefern
Der Druck auf Ceconomy-Chef Pieter Haas wird immer stärker. Die Börse glaubt nicht daran, dass Haas der richtige Sanierer ist. Der Niederländer lässt es an Visionen vermissen und bleibt Antworten auf wichtige Fragen schuldig. Zum Beispiel, welche Rolle das Servicegeschäft für die Ceconomy-Tochter Media-Saturn in Zukunft genau spielen soll und wie profitabel es arbeiten kann.
Dass man im Kampf gegen Amazon bestehen kann, zeigt das Ceconomy-Pendant aus den USA, Best Buy. Der Konzern hatte vor ein paar Jahren einen rigorosen Sanierungskurs gefahren, den Onlinehandel massiv ausgebaut, unrentable Filialen geschlossen. Die Aktie notiert knapp unter Allzeithoch.
Bloß raus
Pieter Haas hat sehr viel Glaubwürdigkeit verspielt. Eine Wende mit ihm an der Spitze wird schwierig. Wird er abgelöst, könnte dies eine Erleichterungsrallye geben. Interessant ist auch die Tatsache, dass Ceconomy nur noch auf einen Börsenwert von zwei Milliarden Euro kommt – bei 21 Milliarden Umsatz. Das könnte Investoren anlocken. Aktuell gilt aber: Raus aus der Aktie!