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CD Projekt: Was tun nach dem Cyberpunk-Desaster?

CD Projekt: Was tun nach dem Cyberpunk-Desaster?
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14.12.2020 ‧ Benedikt Kaufmann

Das Release von Cyberpunk 2077 war nicht nur für Spieler ein Reinfall, sondern auch für Anleger. Bis zu 32 Prozent ging es für die Aktie des polnischen Entwicklerstudios CD Projekt nach der Veröffentlichung nach unten. Was tun?

Grund für die dramatischen Kursverluste ist, dass das langersehnte Cyberpunk 2077 insbesondere in seiner Konsolenversion ein hochgradig verbugtes Spiel ist. Soll heißen, dass zahlreiche technische Fehler wie Spielabstürze, verschwindende Gegenständen oder unspielbare Missionen ein flüssiges Spielen unmöglich machen.

Nach mehrfachen Verschiebungen und dem Hype rund um Cyberpunk 2077 haben sich Spieler hier klar mehr erhofft. Selbst wenn Spielwelt und Gameplay glänzen, ist für einen AAA-Titel dieses Release eine Riesenenttäuschung – und hinterlässt ein großes Fragezeichen hinter dem Ziel von CD Projekt ein Entwickler mit mehreren AAA-Franchises zu werden. Doch das ist nur ein Problem.

Denn wenn von einigen Spielemagazinen sogar vom Kauf von Cyberpunk 2077 für PlayStation und Xbox abgeraten wird, stellt sich auch schnell die Frage nach dem finanziellen Erfolg. Klar positiv zu bewerten ist in dieser Hinsicht, dass CD Projekt mit rund acht Millionen Vorverkäufen laut eigenen Angaben nicht nur die Entwicklungskosten, sondern auch die Marketingausgaben, wieder reingeholt hat. Finanzielle Schwierigkeiten durch die verpatzte Veröffentlichung sind also nicht zu befürchten.

Zudem hat der Spieleentwickler bereits eine Update-Roadmap veröffentlicht, die insbesondere auf Konsolen die technischen Probleme beheben soll. Für Januar und Februar sind bereits große Patches angekündigt und erste Hotfixes sind schon jetzt ausgespielt. Das sollte den beschädigten Ruf von CD Projekt in den nächsten Monaten wiederherstellen. Und wer sich zurückerinnern kann: das Release von Witcher 3 war ebenfalls alles andere als makellos.

CD PROJEKT C ZY (WKN: 534356)

DER AKTIONÄR hat vor einigen Wochen auf den Hype hingewiesen und vor damit einhergehender Volatilität bei der Aktie gewarnt. Ein derart verpatztes Release konnte jedoch keiner hervorsehen. Was bleibt ist ein schuldenfreies Unternehmen, das über eine hohe Gewinnmarge und über ein Spiel verfügt, das noch zum Diamanten geschliffen werden kann.

Da aber erst daran gearbeitet werden muss, ein funktionierendes Spiel abzuliefern, stehen die von Analysten prognostizierten Verkaufserfolge sowie die durch DLCs und Multiplayer erwarteten Gewinne für 2021 auf wackligen Beinen. Da selbst nach dem Kurssturz das 21er-KGV von 19 diese zusätzlichen Gewinne noch klar einpreist, könnte die Aktie durchaus weiter fallen. DER AKTIONÄR hat daher beim Stopp von 68 Euro – trotz aussichtsreicher Langfrist-Aussichten – die Reißleine gezogen. Wer die Zähne länger zusammenbeißen kann: Augen zu und durch!


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