Die mit ihren ARK-Fonds unter Druck geratene Star-Investorin Cathie Wood bleibt bei ihrer Überzeugung: Die US-Wirtschaft befindet sich bereits in einer Rezession und die aktuell hohe Inflation ist das geringere Risiko gegenüber der drohenden Deflation. In Interviews gegenüber CNBC und Bloomberg, erklärt sie warum:
Gegenüber CNBC sagte Wood, dass die jüngsten Quartalszahlen ein klarer Hinweis darauf seien, dass die US-Wirtschaft sich bereits in einer Rezession befinde. „Wir glauben, dass es sich um eine Rezession handelt, die durch hohe Lagerbestände verursacht wird. Wir sehen zudem, dass Werbetreibende drastische Kürzungen vornehmen“, so die ARK-Gründerin im Interview nach den verheerenden Zahlen von Walmart, Snap und Co.
Am Montag wiederholte Wood dann gegenüber Bloomberg ihre Einschätzung. „Zwei aufeinanderfolgende Quartale mit einem Rückgang des realen Bruttoinlandsproduktes sind laut Definition der Anfang. Drei aufeinanderfolgende Monate mit rückläufigen Frühindikatoren, wie wir sie aktuell sehen, würden dasselbe vermuten lassen“, so Wood.
Woods Einschätzung des aktuellen Zustands der US-Wirtschaft unterscheidet sich damit von der des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell. Dieser sagte im Juli, er sehe keine Anzeichen dafür, dass sich die Wirtschaft bereits in einer Rezession befinde. Laut Wood konzentriere sich die Fed jedoch hauptsächlich auf nachlaufende Indikatoren wie Arbeitsmarkt- und Inflationsdaten, die nur einen bedingten Blick in die Zukunft zulassen.
In Sachen Inflation hält Wood zudem an ihrer Ansicht fest, dass die Deflation langfristig ein größeres Risiko darstelle. Als Argument verwies die Fondsmanagerin im Bloomberg-Interview auf die Entwicklung des Edelmetalls Gold, das traditionell als sicherer Hafen in inflationären Zeiten gilt, dessen Preis sich im laufenden Jahr aber nur schwach entwickelt hat. „Der Goldpreis hat im August 2020, also vor zwei Jahren, seinen Höchststand erreicht und wir bewegen uns aktuell am unteren Ende des laufenden Seitwärtstrends“, sagte Wood. Weitere Argumente der ARK-Chefin: Der steigende Dollar, die hohen Lagerbestände und eine schlechte Verbraucherstimmung.