Der Kreuzfahrt-Riese Carnival ist schwer von der Corona-Krise getroffen. Das hat sich auch in den vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal (per 31. August) deutlich niedergeschlagen. Die sind schlechter als erwartet ausgefallen. Die Aktie geht zwar vorbörslich bereits baden, aber die Aussichten sind dennoch nicht ganz so schlecht.
Konkret hat Carnival in den vergangenen drei Monaten (Juni, Juli, August) Verluste von 2,9 Milliarden Dollar eingefahren. Von Bloomberg befragte Analysten hatten im Schnitt „nur“ ein Minus von 2,1 Milliarden Dollar prognostiziert. Zahlen zu den Umsätzen kommen wohl erst am 24. September, wenn der Anbieter von Kreuzfahrten seine endgültigen Kennziffern veröffentlicht.
Wichtig: Die monatliche Cash-Burn-Rate für das dritte Quartal betrug 770 Millionen Dollar. Sie soll nach Angaben des Unternehmens in den kommenden drei Monaten (bis Ende November) immerhin auf 530 Millionen Dollar reduziert werden. Beide Werte waren auch in der Höhe ungefähr erwartet worden .
Angesichts von Barreserven in Höhe von 8,2 Milliarden Dollar per 31. August dürfte Carnival die Krise mit hoher Wahrscheinlichkeit überleben. Und das Unternehmen will seine Liquidität demnächst durch die Ausgabe neuer Aktien um eine weitere Milliarde Dollar erhöhen.
Zudem ist die Persepektive für ein (großes) Comeback für 2021 eigentlich vorhanden – sofern im Laufe des kommenden Jahres ein Corona-Impfstoff vorliegt. Für die zweite Jahreshälfte 2021 ist das nach Angaben von Carnival das Buchungsaufkommen bereits in der Nähe der historischen Bestwerte. Kreuzfahrt-Reisen, die bereits in der Vor-Corona-Zeit schon stark im Trend waren, sind absolut "in".
Auch wenn die Zahlen sicherlich noch etwas schlechter als befürchtet ausgefallen sind: Die AKTIONÄR-Empfehlung Carnival sollte schnell wieder in höheren Regionen stehen, wenn die Impfstoff-Hoffnungen zusehends an Realität gewinnen. Mutige Anleger können bei dem Titel noch einchecken und beachten den Stopp-Loss bei 9,50 Euro.