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08.10.2020 Carsten Kaletta

Carnival: Trotz trüber Zahlen gibt es Perspektive

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Carnival

Die Zahlen von Carnival fürs dritte Quartal sind noch schlimmer als befürchtet ausgefallen. Sowohl beim Ergebnis als auch bei den Umsätzen lag der Kreuzfahrt-Riese unter den Analysten-Erwartungen. Dass es kurzfristig angesichts der weltweiten Corona-Infektionzahlen nicht besser wird, ist sonnenklar. Dennoch sollten Anleger nicht zu schwarz sehen.

Konkret meldete Carnival bei Umsätzen in Höhe von 31 Millionen Dollar einen Verlust von 3,69 Dollar je Aktie. Erwartet hatten die Bloomberg-Analysten 60,6 Millionen Erlöse und "nur" Miese in Höhe von 2,08 Dollar je Anteilsschein. Im Vorjahreszeitraum standen noch ein Gewinn in Höhe von 2,58 Dollar je Aktie und Umsätze von 6,5 Milliarden Dollar in der Pressemitteilung. Für das letzte Jahresviertel erwarte man weitere Verluste – eine konkrete Ergebnisprognose sei allerdings nicht möglich, so das Unternehmen.


Immerhin sollen die Vorausbuchungen für die zweite Hälfte des Jahres 2021 am "oberen Ende" der historischen Spanne liegen. Der Kreuzfahrtanbieter teilte mit, dass die Preise für diese Buchungen im Vergleich zur zweiten Hälfte des Jahres 2019 im mittleren einstelligen Prozentbereich niedriger seien. Hintergrund: Damit Kunde einen Gutschein (anstelle einer Rückerstattung) aufgrund einer coronabedingt stornierten Kreuzfahrt akzeptieren, gab Carnival als Anreiz einen Bonus.


Positiv: Aus Sicht des Unternehmens habe man genügend Liquidität, um mindestens die nächsten zwölf Monate zu überstehen. Ende August verfügte der Kreuzfahrt-Riese über rund acht Milliarden Dollar an liquiden Mitteln. Und die monatliche Cash-Burn-Rate hat man von 770 Millionen Dollar auf 530 Millionen Dollar gesenkt. Nach Angaben des Unternehmmens sei hier noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.

Für einen (Neu-) Anfang förderlich ist sicherlich die aktuelle Entscheidung des größte Verbandes der Kreuzfahrtindustrie (CLIA): So gilt für alle Gäste und Crewmitglieder an Bord der Schiffe generell eine Covid-19-Testpflicht. An diese globale Testpflicht sollen sich alle Clia-Mitgliedsreedereien ab sofort halten. Den Angaben zufolge repräsentieren sie 95 Prozent der Kreuzfahrtkapazitäten weltweit. Aus Sicht des AKTIONÄR ist das eine vertrauensbildende Maßnahme und damit eine gute Entscheidung.

Positiv steht auch JPMorgan dem Kreuzfahrt-Sektor gegenüber und hat für Carnival das Kursziel auf 17 Dollar angehoben – ausgehend vom aktuellen Niveau sind das rund zehn Prozent Potenzial. Nach Ansicht der Analysten schaffe die Entscheidung der US-Gesundheitsbehörde (CDC), die Wiederaufnahme der Kreuzfahrt  - in Verbindung mit der Testpflicht für Passagiere zu erlauben - Potenzial. So könnten die Kreuzfahrtaktien von einem "erheblichen" Nachholbedarf profitieren. Und angesichts der starken Nachfrage sollte es keinen großen Druck auf die Kreuzfahrtaktien geben, ihre Ticketpreise zu senken und die Gewinnspannen zu erhöhen, sobald die Kreuzfahrt wieder aufgenommen wird, so die JPMorgan-Analysten.

Carnival (WKN: 120071)

Trotz der verheerenden Zahlen und des fehlenden Ausblicks - Carnival könnte mit seinen margenträchtigen Kreuzfahrtreisen langfristig ein lohnendes Investment sein. Klar ist, dass die Aktie erst so richtig Fahrt aufnehmen wird, wenn das Thema "Corona-Impfstoff" unmittelbar vor dem Durchbruch steht. Die heutige CLIA-Entscheidung schafft immerhin Vertrauen und sollte dem Kreuzfahrtgeschäft in den Corona-Zeiten guttun. Fazit: Die Aktie ist eine spekulative Wette auf die Zukunft. Erfahrene Trader können durchaus einen Zock riskieren - allerdings nur mit engem Stopp.

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