Die Nachrichten um die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus verunsichern die Reisebranche. Auch Kreuzfahrten-Anbieter Carnival Corporation bleibt davon nicht verschont. Meldungen über vereinzelte Covid-19-Fälle an Bord eines Schiffes drückten die Aktie in den vergangenen fünf Wochen von gut 31 Dollar auf knapp 24. Doch das Unternehmen wartet nun mit einer Hoffnungsmeldung auf.
AIDA Cruises, eine der großen Marken des britisch-US-amerikanischen Kreuzfahrt-Unternehmen der Welt, baut sein Angebot für Reisen ab norddeutsche Häfen aus. "Aufgrund der großen Nachfrage" wird ab 15. August 2021 ein weiteres Schiff der Sphinx-Klasse ab Kiel zu viertägigen Kurzreisen nach Gdynia (bei Danzig) aufbrechen – "gefolgt von einer dreitägigen Kreuzfahrt nach Göteborg", teilt AIDA Cruises mit. Beide Reisen werden im Wechsel angeboten.
Alle neuen Urlaubsangebote seien ab sofort buchbar, betont die Carnival-Tochter. Es stehen verschiedenste Reisetermine bis einschließlich 14. Oktober 2021 zur Auswahl. Der Name des Schiffes werde in Kürze bekannt gegeben.
AIDA Cruises eröffnete bereits im Mai 2021 die Kreuzfahrtsaison an der Kieler Förde und bietet aktuell mit "AIDAprima" noch bis zum 23. Oktober 2021 immer samstags siebentägige Reisen auf der Ostsee an. Angesteuert werden zum Beispiel Göteborg, Visby auf der Insel Gotland, sowie Stockholm.
Die Carnival-Aktie zeigte sich zuletzt dennoch abgeschwächt. Die Meldungen um wieder steigende Corona-Inzidenzzahlen sorgen an der Börse für Verunsicherung. An der New Yorker Börse rutschte das Papier am Montag auf 23,86 Dollar ab. Vorbörsliche Indikationen sehen einen weiteren kleinen Abschlag auf 23,69 Dollar.
Charttechnisch bedenklich stimmt, dass die Carnival-Aktie unter die charttechnische Unterstützungszone bei 24 Dollar gefallen ist. Positiv: Die 200-Tage-Linie (aktuell bei 22,99 Dollar) hatte gehalten.
Die jüngste Entwicklung der Pandemie erinnert die Anleger daran, dass die Krise noch nicht überstanden ist. "Am Horizont der Reisebranche ziehen erneut dunkle Wolken auf", hatte Analystin Susannah Streeter vom Fondsanbieter Hargreaves Lansdown vor einigen Tagen orakelt. Nach und nach führen die europäischen Länder wieder strengere Quarantäneregeln ein, fuhr die Expertin fort. In Deutschland wird der Ruf nach generell strengeren Corona-Kontrollen für Urlaubsrückkehrer lauter.
Noch besteht Hoffnung, dass die Ausbreitung der Delta-Variante im Zaum bleibt und eine weitere Corona-Welle auch die Geschäfte der Kreuzfahrten-Anbieter belastet. Dank Impffortschritten und einer anvisierten Vollauslastung der Carnival-Schiffe ab kommenden Frühjahr bleibt DER AKTIONÄR aber längerfristig optimistisch fü die Aktie gestimmt. Engagierte Anleger setzen sich bei knapp 20 Dollar (bzw. etwa 16,50 Euro) eine Stop-Loss-Marke.