Nach dem Lichtblick vom Freitag nun wieder Tristesse: Carnival und Norwegian haben jetzt ihre für Dezember geplanten Kreuzfahrten gecancelt. Auch die November-Touren waren bereits eliminiert worden. Vor dem Wochenende hat die Gesundheitsbehörde CDC bekannt gegeben, ihre strikte "No Sail Order" zu lockern und stattdessen ein umfassendes Regelwerk für eine schrittweise Wiederaufnahme des Betriebs präsentiert. Und dieser Maßnahmenkatalog bereitet dem Sektor offenbar größeres Kopfzerbrechen. Dementsprechend gibt die Carnival-Aktie einen Großteil der Freitagsgewinne wieder ab.
Bevor die Kreuzfahrt-Unternehmen wieder von Nordamerika aus in See stechen können, müssen sie eine Reihe von simulierten Reisen durchführen. Die Fahrten ohne Einnahmen werden von der CDC geprüft, um sicherzustellen, dass die richtigen Protokolle eingeführt wurden und funktionieren. Diese simulierten Reisen decken alles ab, vom Einchecken über Unterhaltungs- und Speiselokale bis hin zu Scheinübungen und Quarantänen, und überwachen das gesamte Kreuzfahrterlebnis.
Das Problem: Das ganze Prozedere kostet viel Zeit und Vorbereitung: Wenn eine Kreuzfahrtreederei hofft, mit einem bestimmten Schiff tatsächlich eine echte (umsatzträchtige) Kreuzfahrt durchführen zu können, muss sie der CDC mindestens 30 Tage im Voraus Bescheid geben, damit die Agentur eine "simulierte Fahrt" planen kann.
Die Carnival-Aktie gibt heute einen Großteil der Freitagsgewinne wieder ab.
Die Freitags-Kursgewinne von Carnival sind fast schon wieder aufgezehrt. Die Umsetzung der neuen Kreuzfahrt-Regel ist offenbar aufwändiger als zunächst gedacht. Die Aktie des weltgrößten Anbieters von Kreuzfahrten taugt nach wie nicht als solides Investment – allenfalls erfahrene Trader können auf kurzfristige Entwicklungen beziehungsweise einen Corona-Impfstoff-Durchbruch spekulieren.