Die Capri-Aktie erholt sich allmählich von ihren jüngst erreichten Tiefständen. Auf Monatssicht legte der Kurs des US-Luxusmodeunternehmens um rund drei Prozent zu. Zum Wochenbeginn verteuert sich das Papier zum Handelsstart um weitere vier Prozent – befeuert durch Spekulationen über einen möglichen Verkauf zweier Marken des US-Unternehmens.
Capri, die Muttergesellschaft von Versace und Jimmy Choo, prüft laut einem Bericht von Women's Wear Daily mit Unterstützung von Barclays, ob diese Luxusmarken einzeln oder als Paket verkauft werden können. Bereits am vergangenen Mittwoch hatte DER AKTIONÄR in Ausgabe 51/2024 über entsprechende Gerüchte rund um einen möglichen Verkauf von Versace und Jimmy Choo berichtet. Diese Überlegung erfolgt nach dem jüngsten Scheitern einer 8,5 Milliarden Dollar schweren Übernahme durch Tapestry, die kartellrechtliche Hürden nicht überwinden konnte. Zur Erinnerung: Der Kurs der Capri-Papiere fiel daraufhin von rund 57 – diesen Betrag hätte die Coach-Mutter zahlen wollen – auf nahezu 21 Dollar.
Bereits 2022 hatte das Unternehmen einen Verkauf in Betracht gezogen und spricht nun erneut mit potenziellen Käufern, darunter Beteiligungsgesellschaften und Wettbewerbern aus der Luxusbranche. Ein Verkauf von Versace und Jimmy Choo könnte dringend benötigte Mittel einbringen, insbesondere wenn die Marken mit einem Aufschlag veräußert werden.
Mit diesen Einnahmen wollen die Amerikaner die Hauptmarke Michael Kors wiederbeleben. Mit verbesserter Produktpalette und gezielterer Kundenansprache, etwa verstärkte Fokussierung auf die jüngere Generation, will das Management die Marke neu positionieren. Das ist mit Blick auf das jüngste Zahlenwerk dringend notwendig: Im zweiten Quartal 2025 sanken die Umsätze von Michael Kors um 16 Prozent auf 738 Millionen Dollar, das Betriebsergebnis fiel gar um knapp 50 Prozent auf 87 Millionen Dollar.
Capri hat Turnaround-Potenzial. Ein erfolgreicher Verkauf könnte Capri helfen, Michael Kors als stärkste Marke des Unternehmens auszubauen und so das zukünftige Wachstum zu sichern. Auch die Bewertung lässt ordentlich Spielraum nach oben. Mit einem 2025er-KGV von 14 liegt der US-Wert deutlich unter den Peers, die mit 19 bezahlt sind. DER AKTIONÄR hat den Wert daher jüngst (Ausgabe 51/2024) zum Kauf empfohlen und beziffert den fairen Wert der Aktie mit 30 Euro.
Hohe Erlöse
Durch den Verkauf der Marken Versace und Jimmy Choo könnte Capri einen hohen Erlös erzielen. Börsenexpertin Sarina Rosenbusch hat in der aktuellen Ausgabe 51/24 von DER AKTIONÄR die genauen Zahlen aufgeschlüsselt und erklärt, warum Capri ein Luxus-Schnäppchen sein könnte.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Capri.