Die Uranaktien stehen heute zum Auftakt in den nordamerikanischen Handel unter Druck. Und das ist nicht der erste Tag mit Verlusten. Die Aktien entfernen sich bereits wieder von ihren Hochs, die sie vor rund eineinhalb Wochen erreicht haben. Und es stellt sich die Frage: War die Hausse bei den Uranaktien, die im Dezember vergangenen Jahres eingesetzt hat, nur ein Strohfeuer?
Ausgelöst wurde die Aufwärtsbewegung bei Uran von der Meldung, dass die USA eine strategische Uranreserve aufbauen wollen. Die Gelder dafür wurden durch den Senat bewilligt. Gleichzeitig wurden die Importbeschränkungen für Uran aus Russland noch einmal verlängert. Damit ist klar: Es kommen wohl nur nordamerikanischen Uranproduzenten in den Genuss der Käufe durch die US-Regierung kommen werden. Die Aktien haussierten. Doch das Problem dabei: Der Uranpreis zuckte nicht einmal und pendelt wie seit Monaten rund um die Marke von 30 Dollar je Pfund.
Sicher, der Spot-Markt für Uran ist klein und überschaubar. Der Großteil des Urangeschäftes läuft über langlaufende Lieferverträge zwischen den Produzenten und den Endabnehmern, meist die Kernkraftwerksbetreiber. Dennoch sollte der Uranpreis auf dem Spotmarkt anziehen, wenn die Rallye bei den Uranaktien Bestand haben soll. Doch bislang sehen wir keine solche Bewegung. Mehr noch: In den vergangenen Tagen ist der Uranpreis auf dem Spotmarkt sogar wieder unter die 30-Dollar-Marke gefallen. Der Anstieg der Uranaktien war politisch ausgelöst. Sicherlich wird der eine oder andere nordamerikanische Konzern in den Genuss von Bestellungen seitens der US-Regierung kommen. Und es ist durchaus möglich, dass die Regierung mehr bezahlt als den Spotpreis. Doch für eine nachhaltige Rallye bei den Uranaktien muss der Uranpreis anziehen. Bei 30 Dollar erwirtschaftet kaum ein Konzern eine auskömmliche Marge. Von daher bleiben Uranaktien aktuell nur ein spekulativer Zock. Ohne eine Rallye beim Uranpreis dürften die Gewinne wieder dahinbröckeln.
Autor Markus Bußler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Uranium Energy.