Die nächste Phase des Handelskonflikts zwischen der EU und China steht bevor. Die Europäische Kommission will am heutigen Mittwoch ihre Pläne für Zölle auf chinesische Autos präsentieren. Zuletzt hatten Äußerungen aus der Türkei für Verstimmung bei Investoren gesorgt. Ankara hatte am Wochenende angekündigt, einen zusätzlichen Zoll von 40 Prozent auf die Einfuhr von Autos aus China erheben zu wollen.
Wenn die Europäische Kommission einen Zoll von 30 Prozent auf chinesische Elektrofahrzeuge festlegen sollte, wäre das an sich kein Problem für chinesische Marken wie BYD, so die Analysten der Citigroup in einer Studie.
„Dann könnten die Exporte nach Europa von BYD immer noch eine Gewinnmarge von mehr als 7 Prozent erzielen“, schrieb Analyst Jeff Chung in einer Notiz. „Dies ist immer noch viel besser als der Nettogewinn pro Auto auf dem chinesischen Inlandsmarkt“, ergänzte Chung. Unabhängig von der Höhe der Zölle dürfte der langfristige Trend bei Chinas EV-Exporten mit oder ohne Europa solide sein, so das Fazit der Analysten der Citi.
Mögliche Zölle der EU auf in China produzierte Fahrzeuge lasten aktuell auf den Aktien von BYD & Co. BYD versucht dahingehende bereits gegen zu steuern. In Ungarn soll die erste Produktionsstätte in Europa bald ihren Betrieb aufnehmen. Über ein zweites Werk in Europa wird diskutiert.
Grundsätzlich ist BYD gut positioniert. Der Elektroauto-Hersteller wird in Zukunft mit seinen Marken BYD, Denza, Fang Cheng Bao, Yangwang für jedes Marktsegment das passende Produkt im Angebot haben. Die Verkäufe in den Märkten außerhalb Chinas werden steigen, was die Margen erhöhen wird.
Bei BYD sollte der Gewinn pro Fahrzeug in den nächsten Quartalen sogar wieder zulegen. Möglich wird das unter anderem durch Skaleneffekte sowie der hohen Fertigungstiefe inklusive der Entwicklung und Fertigung eigener Batterien (Blade-Battery) und einem besseren Produkt-Preis-Mix. Die Aktie ist eine Halteposition.