BYD zeigte zuletzt einmal mehr seine Ausnahmestellung auf dem Heimatmarkt in China. Der Auto-Hersteller kam im Monat März auf 104.338 verkaufte New Energy Vehicles (NEVs). Damit wies BYD Elektroautopionier Tesla in die Schranken. Musk und sein Team kamen im gleichen Monat auf 65.814 Einheiten.
BYD genießt in China einen hohen Bekanntheitsgrad. Längst vorbei sind die Zeiten, in welchen die Autos Made in China durch sämtliche Crash-Tests purzelten. Die Stromer und Hybridmodelle von BYD sind der deutschen Konkurrenz zum Teil voraus. Hippes, schnittiges Design gepaart mit Software auf dem neuesten Stand.
„Die Chinesen werden vielen traditionellen Autobauern mit ihrer Software um die Ohren fahren. Die Revolution des autonomen Fahrens wird die Transformation zum Elektroauto deutlich in den Schatten stellen. Eine neue Welt, in der Dynamik der wichtigste Wettbewerbsfaktor ist“, sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.
Im Mittelpunkt der Elektro-Strategie von BYD steht nach wie vor die Limousine Han. Die Verkaufszahlen sind seit dem Roll out im Juli 2020 durch die Decke gegangen.
Mittlerweile hat der Autobauer vier neue Varianten des Verkaufsschlagers ausgerollt.
Nur sechs Stunden nach Verkaufsstart vermeldete BYD schon 48.136 Orders.
Entscheidendes Puzzleteil in BYDs Gesamtbild ist und bleibt Chefdesigner Wolfang Egger. Der frühere Audi-Designer heuerte 2016 beim chinesischen Autobauer an um dabei zu helfen, dem Auto-Dino einen neuen, modernen Anstrich zu verpassen.
Der nächste Boost steht bereits bevor: im E-Mobility-Segment kommt das neue Modell Seal für umgerechnet rund 35.000 Euro. Damit hat BYD erstmals ein Konkurrenzprodukt zu Teslas Model 3 im Portfolio.
DER AKTIONÄR geht davon aus, dass BYD im laufenden Jahr weiter an Tempo zulegen und mit neuen Produkten Analysten und Anleger sowie die Konsumenten zugleich bei Laune halten wird. Geplant sind zehn neue Elektromodelle.
Nicht vergessen sollten man bei BYD das Segment Batterien. Als einer der wenigen Auto-Hersteller hat Firmenchef Wang Chuanfu bereits vor Jahren in eine eigene Batterie-Produktion investiert und somit die Abhängigkeit von externen Zulieferern ausgeschlossen.
„Man muss das ganz klar im Auge haben und darf die Blade-Batterie nicht unterschätzen“, sagt Dudenhöffer.
Bei der Blade-Battery handelt es sich um eine Batterie auf Basis von Lithium-Eisenphosphat (LFP). Die LFP-Zellen haben zwar eine geringere Energiedichte als Lithium-Ionen-Zellen, sind aber günstiger und robuster.
BYD hat zuletzt gemeldet, die Produktionskapazitäten im Batterie-Segment weiter auszubauen.
Chinesische Marken wie BYD gewinnen im Inland als auch international an Popularität. Soll heißen: BYD hat mit seinen Elektroautos konkurrenzfähige Produkte im Portfolio, die international durchaus bestehen und mit dem Tesla Model Y sowie dem VW ID.3 und dem ID.4 mithalten können.
Nach der Korrektur ist das Papier bei Kursen zwischen 25,00 Euro und 26,50 Euro wieder eine Wette wert.