BYD hat seine Juli-Verkaufszahlen veröffentlicht. Erstmals seit rund einem Jahr setzte der chinesische Automobil-Hersteller in einem Monat wieder mehr Fahrzeuge ab als im Vorjahr. Die Aktie hat nach einer Konsolidierung wieder den Weg nach oben eingeschlagen.
Auch wenn das Wachstum mit 1,3 Prozent auf 31.382 Einheiten vielleicht etwas klein ausgefallen ist, so hat BYD im Vergleich zu den deutschen Automobil-Herstellern im Juli durchaus eine gute Figur abgegeben.
Weniger erfreulich ist die Entwicklung der elektrisch angetriebenen Fahrzeuge. Im Juli verkaufte BYD im Vergleich zum Vorjahr 15.100 Stück, ein Minus von 8,8 Prozent.
Dennoch: Für die Zukunft ist BYD in einer guten Ausgangsposition. Vor wenigen Wochen hat BYD seinen neuen Hoffnungsträger, das Modell Han, ins Rennen geschickt. Der BYD Han gilt als direkter Konkurrent zu Teslas Model 3. Ausgestattet ist der Han mit einer von BYD selbst entwickelten neuen Batterie.Alleinstellungsmerkmal
Die eigene Batterieproduktion sowie die neu entwickelte Blade Battery sorgen für ein Alleinstellungsmerkmal von BYD im Vergleich zu vielen europäischen Automobil-Herstellern. Gut möglich, dass BYD als Zulieferer von Batteriezellen den Zuschlag von Ford und Jaguar Land Rover bekommt.
Ebenfalls positiv für BYD: Der Automobil-Hersteller wird in Zukunft mit Huawei zusammenarbeiten. Huawei verbaut HiCar und 5G-Modems in die Autos und verfolgt damit einen ähnlichen Ansatz wie Google mit Android Automotive.
Ganz nebenbei bemerkt verfügt BYD mit Wolfgang Egger (ehemals Audi) über einen hervorragenden Mann als Chefdesigner. Das neue Modell Han und die darauf aufbauenden Modelle könnten BYD in Zukunft einen neuen – positiven Anstrich verpassen.
Neue Produkte, modernerer Anstrich
Wie in der AKTIONÄR-Ausgabe 23/2020 berichtet, sah es vor einigen Monaten bei BYD noch nach einer Art Gemischtwarenladen aus. Neben Elektroautos und Batterien baut BYD noch Elektrobusse. Im Portfolio ist auch das Monorail-Geschäft.
Die Aktie ist zuletzt von umgerechnet 6,00 Euro bis auf 10,21 Euro gelaufen. Im Anschluss setzten Gewinnmitnahmen ein, woraufhin die Aktie bis auf die Unterstützung bei umgerechnet 7,67 Euro zurückfiel. Im Anschluss hat das Papier wieder den Weg nach oben eingeschlagen.
Die Verkaufszahlen lösten bei den Anlegern keine Freudensprünge aus. Das Papier verliert rund 2,5 Prozent. Wer noch investiert ist, hält an der Aktie fest. Etwas spekulativer im Vergleich zu BYD ist Nio. Der Fokus liegt auf der Produktion von reinen Elektroautos.