Bei den asiatischen Autobauern zeichnet sich ein Machtkampf zwischen BYD, Nio und Xpeng ab. Und auch im Geschäft mit Elektrobussen muss sich BYD auf einen weiteren Konkurrenten einstellen. Dieser erhielt zuletzt eine millionenschwere Finanzspritze und will damit die laufende Forschung- und Entwicklung von Batterie- und Elektroantrieben beschleunigen.
JPMorgan-Analyst Nick Lai sieht den Markt für Fahrzeuge mit erneuerbaren Antrieben (new energy vehicles, kurz NEVs) in China weiterwachsen: Bis 2025 soll die Zahl der verkauften Fahrzeuge von jährlich 1,4 Millionen im Jahr 2019 auf 7,8 Millionen Autos steigen.
Gleichzeitig sieht er BYD auf diesem Markt jedoch Anteile verlieren: Nachdem das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Marktanteil von 19 Prozent hatte, dürfte dieser bis 2025 auf 10 Prozent sinken. Die Konkurrenten Nio und Xpeng würden ihre Anteile hingegen von vier auf fünf Prozent (Nio) beziehungsweise von zwei auf sechs Prozent (Xpeng) steigern, so der Analyst.
Zudem zeichnet sich ein harter Konkurrenzkampf bei Elektrobussen ab: In einer weiteren Finanzierungsrunde erhielt der Elektrobus-Hersteller Proterra rund 200 Millionen Dollar von Investoren. Zu den Geldgebern zählt auch der Fund des Börsenspekulanten George Soros. Dieser steuerte gemeinsam mit anderen Investoren 50 Millionen Dollar bei. Die flüssigen Mittel will Proterra für die weitere Forschung- und Entwicklung sowie für Allgemeine Geschäftszwecke verwenden. Bisher hat Proterra bereits elektrische Schulbusse im Sortiment.
Nachdem BYD in den vergangenen Handelstagen ein neues Allzeithoch markierte, ist die Aktie inzwischen etwas zurückgekommen. Aus charttechnischer Sicht gilt es nun, die Marke von 121,50 Hongkong Dollar zu verteidigen. Gelingt dies nicht, droht ein Rücksetzer in den Bereich von 110,00 Hongkong Dollar.
Trotz der zunehmenden Konkurrenz bleibt DER AKTIONÄR für BYD langfristig positiv gestimmt. Nach der starken Kursrallye der vergangenen Handelstage ist eine Konsolidierung zudem durchaus gesund. Anleger sollten sich daher nicht verunsichern lassen und weiter an Bord bleiben.