China ist und bleibt der Trendsetter in Sachen Elektromobilität. Wer in die Aktie von BYD investiert, der setzt auf einen erfolgreichen Ausbau der E-Mobilität in China. Fakt ist: BYD hat sich in den letzten Jahren in eine gute Ausgangsposition gebracht. Nur die Aktie kommt nicht vom Fleck und ist auf der Suche nach einem tragfähigen Boden.
BYD hat einige Trümpfe in der Hand: Zum Beispiel hat der chinesische Elektroautobauer eine eigene Batterieproduktion. Im Vergleich zu vielen anderen Autobauern ist BYD also nicht auf die mächtigen Hersteller von Batteriezellen wie CATL, Samsung SDI und LG Chem angewiesen.
Zudem zog BYD einen ersten Deal an Land. BYD wird Batteriezellen an den chinesischen Autobauer Changan Automobile liefern. Darüber hinaus laufen noch immer die Verhandlungen zwischen BYD und der VW-Tochter Audi. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg soll BYD in Zukunft die Batterien für Audis Elektroautos liefern.
Batteriesparte kommt an die Börse
Ohnehin plant BYD, die Batterie-Sparte abzuspalten und 2022 an die Börse zu bringen. Bis dahin sollen die Kapazitäten von derzeit 20 auf 80 GWh ausgebaut werden.
Damit wäre nicht nur die Versorgung der eigenen Elektroautos gesichert, sondern BYD könnte auch zum Zulieferer für andere Autobauer werden. Der größte Hersteller von Zellen für Batterien – CATL - kommt derzeit auf einen Börsenwert von umgerechnet 20 Milliarden Euro. Zum Vergleich: BYD bringt aktuell "nur" 15 Milliarden Euro auf die Waage.
Mehrere Verkaufsempfehlungen
Dennoch: Zuletzt hagelte es gleich mehrere Verkaufsempfehlungen für die BYD-Aktie. Tim Hsiao von Morgan Stanley hat sein Kursziel auf 28,00 HongKong-Dollar reduziert. Wenige Tage zuvor schraubte Ken Lee von UOB Kay Hian die faire Bewertung für BYD auf 21,00 HongKong-Dollar zurück.
Die BYD-Aktie ist auf der Suche nach einem tragfähigen Boden. Derzeit wartet die nächste Unterstützung bei 38,21 HongKong-Dollar (umgerechnet 4,46 Euro). Diese stammt aus dem Monat Januar 2016. Die nächste starke Unterstützung liegt bei 36,39 HongKong-Dollar (umgerechnet 4,25 Euro). Neukäufe sollten zurückgestellt werden, bis die BYD-Aktie eine Trendwende vollzogen hat.
Es bleibt dabei: An der BYD-Story hat sich auf lange Sicht grundsätzlich nichts geändert. Die Nachfrage nach Elektroautos steigt. BYD verfügt mit Designer Wolfgang Egger (Ex-Audi) über einen hervorragenden Mann, der BYD in eine neue Liga führen könnte.Langer Atem ist gefragt.