Zuletzt gab es gute News für die chinesischen Elektroauto-Hersteller. Die Auslieferungen seien im Jahresvergleich um sechs Prozent auf knapp 1,7 Millionen Fahrzeuge gestiegen, wie der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) mitteilte. New Energy Vehicles legten dabei um 30 Prozent zu. Positiv für BYD & Co: Die chinesischen Behörden wollen die Autoverkäufe weiter ankurbeln. So sollen die chinesischen Autokäufer durch laxere Vorschriften bei der Kreditaufnahme bei Laune gehalten werden. Die Zentralbank der Volksrepublik lässt es demnach zu, dass die Obergrenze für Kredite beim privaten Autokauf von den Kreditgebern selbst festgelegt wird. Bisher galt eine Obergrenze von 85 Prozent für den Preis von Elektroautos und Hybridantriebe sowie von 80 Prozent für Benzin- und Dieselfahrzeuge.
"Während der Elektroautomarkt in Europa und USA schrumpft geht das Wachstum in China weiter. Auch das ist eine Botschaft, die von der größten Automesse der Welt ausgeht."
Ebenfalls positiv: Der Branchenverband China Passenger Car Association sieht in der kürzlichen Markteinführung des ersten Elektroautos des Smartphone-Herstellers Xiaomi eine treibende Kraft für wieder deutlich steigende Verkaufszahlen der NEVs. Und auch die Beijing Auto-Show, die am 25. April beginnt, sollte ihre Strahlkraft nicht verfehlen. "Während der Elektroautomarkt in Europa und USA schrumpft geht das Wachstum in China weiter. Auch das ist eine Botschaft, die von der größten Automesse der Welt ausgeht. Und die Chinesen zeigen selbstbewusst ihre Stärken in Beijing", schreibt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer in seiner neuesten Studie.
Dennoch bleibt das aktuelle Marktumfeld bis auf weiteres eine Herausforderung für BYD. Tesla gab am Wochenende bekannt, dass der Startpreis für das überarbeitete Model 3 in China um 14.000 Yuan (1.930 US-Dollar) auf 231.900 Yuan gesenkt wird.
Ähnliche Preissenkungen nahm Tesla für das Model Y vor, das nun 249.900 Yuan kostet. Für das Model S sind jetzt 684.900 Yuan und für das Model S Plaid 814.900 Yuan fällig.
DER AKTIONÄR bleibt bei seiner positiven Einschätzung für die BYD-Aktie. Grund:
BYD wird seine Produktpalette weiter stärken und 2024 zehn neue Modelle mit neuen, hochentwickelten Fahrassistenzfunktionen auf den Markt bringen.
DER AKTIONÄR sieht die Nummer 1 in China im Segment der Elektroautos in einer aussichtsreichen Position, in Zukunft mit seinen Marken BYD, Denza, Yangwang und Fang Cheng Bao für nahezu jedes Marksegment und jedes Kundenbedürfnis das passende Produkt im Angebot zu haben. BYD hat zudem die Kostenführerschaft durch vertikale Integration und Skalierung inne. BYD produziert rund 15 Prozent günstiger als Tesla und 25 Proznet günstiger als viele andere europäischen Auto-Hersteller, so eine Untersuchung der UBS.
Auch JPMorgan-Experte Nick Lai bleibt optimistisch: „Wir bleiben positiv für die Rentabilität von BYD und glauben, dass das Unternehmen auch 2024 ein robustes Ertragswachstum erzielen könnte." Sein Kursziel lautet 270 Hongkong-Dollar (32,15 Euro).
Sicherlich, die Wachstumsraten schwächen sich ab und das Marktumfeld für Elektroautos ist schwieriger geworden. Dennoch hat es BYD in den letzten Quartalen geschafft, die Margen zu verbessern. Möglich wurde das durch Skaleneffekte sowie der hohen Fertigungstiefe inklusive der Entwicklung und Fertigung eigener Batterien (Blade-Battery). Das sollte sich in den nächsten Monaten weiter auszahlen.
Anleger sollten allerdings die zunehmende Konkurrenz auf dem Schirm haben. Zuletzt haben Smartphone-Hersteller wie Huawei und Xiaomi den Markt betreten. Die Produkte sind außerordentlich gut und beide haben das geschafft, was Apple über Jahre versucht hat.
Aktuell gilt es für die BYD-Aktie, die wichtige 50-Tage-Linie bei 198,15 Hongkong-Dollar zu verteidigen.
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