Mit den Aktienkursen der beiden börsennotierten Fußball-Vereine Borussia Dortmund und Ajax Amsterdam ging es in dieser Woche nach zwei jeweils schmerzhaften Niederlagen gegen direkte Konkurrenten bergab. Was ist nun zu tun?
Es hätte so schön sein können. Mit einem Sieg im dritten Spiel der Champions League hätten sowohl der BVB als auch Ajax Amsterdam einen riesigen Schritt in Richtung Achtelfinale machen können. Doch die beiden jungen Truppen verloren jeweils ihre Schlüsselspiele: Ajax zuhause 0:1 gegen Chelsea und der BVB 0:2 bei Inter Mailand.
Doch um jetzt Trübsal zu blasen, ist es noch viel zu früh. Beide Teams haben es noch jeweils selbst in der Hand, die Qualifikation für das Achtelfinale perfekt zu machen. Die 9,5 Millionen Euro, die alleine für die Runde der letzten 16 winken, sind also noch drin.
Champions-League-Qualifikation für 2020/21 im Fokus
Noch wichtiger als die sportliche Entwicklung in der Champions League ist für den Aktienkurs aber wohl, dass die beiden Vereine sich jetzt im Herbst in eine gute Ausgangsposition bringen, um sich im kommenden Frühjahr erneut für die Champions League qualifizieren zu können.
Der BVB liegt trotz einer anders als im Vorjahr aktuell eher wenig berauschenden Saison diesbezüglich voll im Soll und steht derzeit auf Platz 4, der noch zur sicheren Teilnahme an der Champions League 2020/21 berechtigen würde. Allerdings trifft man nun auf zahlreiche direkte Konkurrenten um die begehrten Plätze 1 bis 4.
Ajax Amsterdam ist trotz einiger schmerzhafter – aber finanziell sehr lukrativer – Abgänge indes mit 26 Punkten wieder einmal Tabellenführer in den Niederlanden, jeweils drei Punkte vor dem Tabellenzweiten und dem Tabellendritten. Während der Meister der Eredivisie voraussichtlich einen festen Startplatz erhält, muss der Zweitplatzierte sich über Play-offs für die lukrative Gruppenphase qualifizieren.
Stille Reserven en masse
Besonders spannend bei beiden Aktien bleibt aber vor allem die Diskrepanz zwischen dem in den jeweiligen Bilanzen aufgeführten Kaderwert und den tatsächlichen Marktwerten. Beide Vereine verfügen über eine Vielzahl an Talenten, die sowohl dem BVB als auch Ajax Amsterdam in den kommenden Jahren höchstwahrscheinlich weitere satte Transfererlöse bescheren dürften.
So lagen der Bilanzposten „Immaterielle Vermögensgegenstände“, unter dem der Wert der Profispieler aufgeführt wird, beim BVB zuletzt bei nur 164 Millionen Euro. Laut den eher konservativen Schätzungen von transfermarkt.de liegt der Marktwert der BVB-Kicker aber bereits bei 640 Millionen Euro.
Bei Ajax Amsterdam beziffert das Internetportal den Kaderwert auf 375 Millionen Euro – bilanziert hatte Ajax zuletzt lediglich 159 Millionen Euro. Der aktuelle Börsenwert des niederländischen Rekordmeisters liegt übrigens aktuell lediglich bei 350 Millionen Euro.
Fußballaktien sind natürlich alles andere als Witwen- und Waisenpapiere. Aber mutige Anleger können sich die günstig bewerteten Anteile des BVB oder von Ajax Amsterdam auch nach den bitteren Niederlagen im Wochenverlauf ins Depot legen. Die mittel- bis langfristigen Aussichten für die beiden Vereine bleiben gut.