Das hat sich bisher wirklich gelohnt: Der BVB dürfte durch seine Erfolge in der laufenden Königsklassen-Saison einen dreistelligen Millionen-Betrag verdient haben. Theoretisch sind sogar Einnahmen bis zu 200 Millionen Euro möglich, wenn man die Gelder einrechnet, die der BVB 2025 als Teilnehmer an der neuen Club-WM kassieren wird.
Allein für die laufende Saison hat der einzige börsennotierte deutsche Erstligist bereits zweimal eine Prognoseerhöhung herausgegeben. Nach dem Erreichen des Halbfinals und des Endspiels gegen Real Madrid (Samstag, 21.00 Uhr/ZDF und DAZN) erhöhten die Dortmunder ihre Ergebnisprognose auf einen Jahresüberschuss von aktuell 40 bis 50 Millionen Euro. Vor der Saison hatte der BVB noch ein Gewinnziel von 15 bis 25 Millionen ausgegeben.
"Natürlich haben sich die Erfolge wirtschaftlich für uns gelohnt", sagte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl dem "Kicker". "Aber im europäischen Wettbewerb hinken wir noch immer deutlich hinterher - vor allem im Vergleich zu den Engländern."
Die Champions-League-Einnahmen speisen sich wie in jedem Jahr aus mehreren Quellen. Zu Beginn der Saison erhielt die Borussia wie jeder Club ein Startgeld von 15,46 Millionen Euro. Die 32 Teilnehmer wurden dazu noch in eine Koeffizienten-Rangliste eingeteilt, in der ihr Europapokal-Abschneiden in den vergangenen zehn Jahren berechnet wird. Der Erstplatzierte erhält 36,38 Millionen Euro, der Letzte 1,137 Millionen. Die Dortmunder kassieren aus diesem Topf rund 27,29 Millionen Euro.
Allein 58,46 Millionen Euro verdienten sie schon vor dem Beginn des Finals an erfolgsabhängigen Prämien. Sollte der BVB sogar noch das Endspiel gewinnen, würden weitere fünf Millionen Euro dazukommen.
Eine weitere Zahlung, deren Höhe aber aktuell noch nicht genau zu beziffern ist, kommt aus dem sogenannten Marktpool. Dieser ergibt sich aus dem Wert des nationalen Fernsehmarktes und auch vom Abschneiden der anderen deutschen Clubs. In dieser Saison können die Dortmunder mit knapp 20 Millionen Euro rechnen. Nach Berechnungen der "Ruhr Nachrichten" kommen dann noch einmal mehr als 20 Millionen Euro durch die Zuschauer-, zusätzlichen Sponsoren- und Merchandising-Einnahmen bei den sechs ausverkauften Heimspielen in diesem Wettbewerb hinzu.
Die Teilnahme an der Club-WM 2025 steht für den BVB seit dem Viertelfinal-Einzug im März fest. Pro Land werden im nächsten Jahr maximal zwei Teams in die USA fliegen. Jeder der insgesamt 32 Clubs könnte nach einem Bericht der spanischen Zeitung "El Mundo Deportivo" bis zu 50 Millionen Euro für die Teilnahme erhalten. Eine Bestätigung dieser Zahl steht aber noch aus.
Die sprudelnden Einnahmen aus der Champions League sorgen für eine anhaltend positive Kursentwicklung. So hat die Aktie nun ein neues Kaufsignal durch den Sprung auf ein neues Jahreshoch generiert. Mutige können am Ball bleiben, der Stopp sollte bei 3,10 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX