BVB-Sportdirektor Michael Zorc glaubt nach einer durchwachsenen Saison noch an eine Titelchance für die Borussia Dortmund. "Nach Berlin zu kommen, war immer ein wichtiges Saisonziel", sagte er in einem kicker-Interview. Am Dienstag treten die Dortmunder im DFB-Pokal beim alten und neuen Meister Bayern München an. "Wir wissen, dass wir nicht als Favorit in dieses Halbfinale gehen. Aber in einem Spiel kannst du sehr viel regeln." Ihren bislang letzten Pokalsieg hatten die Dortmunder im Double-Jahr 2012 gefeiert.
Europa League machbar
Auch die Hoffnung auf einen Start im europäischen Fußball-Wettbewerb hat Zorc noch nicht aufgegeben. "Wenn wir von Platz 18 noch auf Platz 7 kommen würden, wäre das für mich eine absolute Top-Leistung - und wir hätten den Schaden halbwegs repariert", sagte der 52-Jährige. Derzeit ist Borussia Dortmund in der Bundesliga mit 39 Punkten Tabellen-Achter - einen Zähler hinter Hoffenheim. In der Champions League war die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp in dieser Saison im Achtelfinale ausgeschieden.
Tuchel kommt
Hinzu kommt: Zur neuen Saison wird ein frischer Wind in Dortmund wehen. Thomas Tuchel konnte dem Werben des Branchenriesen aus Dortmund nicht widerstehen. Trotz des langen Schattens seines Vorgängers Jürgen Klopp gab der 41 Jahre alte Fußball-Lehrer dem Revierclub den Zuschlag. Nach diversen Absagen an andere Clubs unterschrieb der ehemalige Mainzer Coach beim achtmaligen Meister einen Vertrag bis 2018.
Aktie abstauben
Fakt ist: Dass der BVB in der kommenden Saison nicht in der Champions League kicken wird, ist schade, wird aber nicht die finanzielle Lücke reißen, die viele Experten erwartet haben. Der BVB hat sich bereits im Vorfeld versichert, sofern man sich nicht für die Champions League qualifiziert. Heißt: Auf der Finanz- und Liquiditätsseite sei nach der Kapitalerhöhung zunächst kein Problem zu erwarten, so Analyst Alexander Langhorst von GSC Research. DER AKTIONÄR ist davon überzeugt, dass sich Borussia Dortmund wieder aufrappeln und unter Tuchel zu alter Stärke finden wird. Die Börsenbewertung von derzeit knapp 320 Millionen Euro ist deutlich zu niedrig.
(Mit Material von dpa-AFX).