Das Jahr 2024 biegt auf die Zielgerade ein. Die meisten heimischen Small- und Mid-Caps haben ihre Underperformance gegenüber den Large-Caps auch in den vergangenen Monaten fortgesetzt. Doch das könnte sich nun ändern: Geht die Inflation weiter zurück, sinken die Zinsen und verziehen sich die dunklen Wolken am Konjunkturhimmel, könnten genau diese Werte aus ihrer Lethargie erwachen und ein nachhaltiges Comeback feiern. Einer dieser Titel ist Hawesko.
Hawesko ist Deutschlands Nummer 1 im Versand hochwertiger Weine, Champagner und Spirituosen und agiert dabei immer am Puls der Zeit. Also genau dort, wo die über eine Million Kunden nach den passenden Sorten für die besonderen Genussmomente des Lebens suchen – um diese zu bestellen, bequem liefern zu lassen und zu genießen.
Hawesko ist dabei im Premiumweinsegment (Flaschenpreis höher fünf Euro) gut positioniert und verfügt über eine starke Präsenz in den jeweiligen Vertriebskanälen. Mit ihrer Marktführerschaft in Deutschland dürfte die Gesellschaft ihre internationalen Aktivitäten, die im Geschäftsjahr 2023 rund ein Fünftel des Umsatzes ausmachten, in Zukunft weiter ausbauen. Dazu dürften entsprechende Akquisitionsmöglichkeiten genutzt werden. Weitere Chancen ergeben sich durch eine mögliche Internationalisierung erfolgreicher E-Commerce-Konzepte. Zudem könnte die Angebotsplatte um Produkte erweitert werden, die keinen oder wenig Alkohol enthalten.
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Zuletzt haben das inflationäre Marktumfeld und die konjunkturbedingt sinkenden Konsumausgaben dazu geführt, dass die Kunden eher zu günstigeren Weinen gegriffen haben. Zudem hat die Gesellschaft auch den Preiskampf im Internethandel zu spüren bekommen. Auch wenn der strategische Fokus des Managements daher auf der konsequenten Umsetzung von Kostendisziplin liegt, waren Umsatz und operativer Gewinn nach neun Monaten weiter rückläufig.
Doch im dritten Quartal waren in allen Segmenten deutliche Aufholtendenzen gegenüber dem bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres sichtbar, die sich im Schlussquartal verstetigen sollten. Am Ende könnte für das Gesamtjahr 2024 bei einem leichten Umsatzrückgang auf 635 Millionen Euro (Vorjahr: 660 Millionen Euro) ein Gewinn je Aktie von 1,90 Euro (Vorjahr: 0,90 Euro) durch die Bücher gehen. Bestätigt sich der jüngste Trend, dann könnten im kommenden Jahr bei einem Erlösanstieg um drei Prozent auf 655 Millionen Euro bereits mehr als 2,30 Euro Gewinn je Aktie eingefahren werden.
Wichtig in diesem Zusammenhang: Hawesko kann bei den Aktionären mit einer kontinuierlichen Dividendenpolitik punkten. Bei den für 2024 möglichen 1,40 Euro je Dividenden Aktuell beträgt die Rendite aktuell starke 5,3 Prozent. Aber auch mit Blick auf die Bewertung ist die Aktie interessant: Mit einer Marktkapitalisierung von rund 240 Millionen Euro wird das Unternehmen an der Börse nur noch mit weniger als einem Drittel des Jahresumsatzes bewertet. Hinzu kommt eine im Peergroup-Vergleich mit dem führenden italienischen Weinproduzenten und -vertreiber Italian Wine Brands oder dem britischen Online-Weinhändler Naked Wines günstige Bewertung mit einem 25er-KGV von 11.
Die Aktie konnte sich in der Adventszeit bereits von ihren Tiefstständen lösen und die wichtige GD50 hinter sich lassen. Gelingt Hawesko die Rückkehr zu nachhaltigem Wachstum, dürfte das Interesse an der Aktie schnell zurückkehren. Dabei sollten die für ihre strikte Kostenkontrolle berühmten hanseatischen Kaufleute auch die Gewinne weiter optimieren. Das wiederum würde sich extrem positiv auf die schon jetzt attraktive Dividendenrendite auswirken. Die Finanzierung der nächsten Weinbestellungen wäre über Jahre gesichert – da schmeckt der edle Wein direkt noch besser.