Chinas Wirtschaftsleistung ist zuletzt deutlich gesunken, doch das Schlimmste ist überstanden, glauben Experten und haben auch schon die Gewinner eines Aufschwungs ausgemacht: chinesische Tech-Firmen.
Chinas Regierung hat in den letzten Monaten etliche Maßnahmen umgesetzt, um die Wirtschaft in der Volkswirtschaft anzutreiben, darunter Steuersenkungen und Infrastrukturprojekte. "Bislang mag noch wenig zu sehen sein, aber ich glaube, dass die Maßnahmen in den kommenden Monaten Früchte tragen", sagte Jing Ulrich von J.P. Morgan Chase.
Chinas Wirtschaft ist zuletzt so langsam gewachsen wie seit Jahren nicht (siehe Chart), allerdings immer noch deutlich stärker als die westlichen Industriestaaten. In den USA etwa betrug das BIP-Wachstum in Q3 2018 3,4 Prozent, in der EU in Q4 0,2 Prozent.
source: tradingeconomics.com
Die Anleger warten jetzt auf neue Nachrichten aus der Volksrepublik, ist sich Ulrich sicher. Die Chancen für einen positiven Newsflow stehen gut, lobte US-Präsident Donald Trump zuletzt doch die "sehr konstruktiven Verhandlungen " mit China im Handelsstreit. Nachdem sich Delegationen beider Länder in der vergangenen Woche in Peking getroffen hatten, sollen die Gespräche ab Dienstag in Washington fortgeführt werden.
Trade negotiators have just returned from China where the meetings on Trade were very productive. Now at meetings with me at Mar-a-Lago giving the details. In the meantime, Billions of Dollars are being paid to the United States by China in the form of Trade Tariffs!
Und Ulrich glaubt zu wissen, wonach die Anleger in der Region suchen: "Global agierende Investoren favorisieren schnell wachsende Branchen wie Technologie, selbstfahrende Autos und künstliche Intelligenz. Diese Sektoren erweisen sich als sehr widerstandsfähig selbst bei einer Verlangsamung des generellen Wirtschaftswachstum."
"Der Technologiesektor und Konsumwerte werden sich viel besser entwickeln als Werte aus der Old Economy", so Ulrich weiter.
Die Aussagen der Analystin decken sich mit der Entwicklung der chinesischen Börsen seit Jahresbeginn. So ist der CSI 300 Index (China Festland) binnen sechs Wochen um 14,3 Prozent gestiegen, beim Hang Seng beträgt das Plus 9,2 Prozent.
Im Fokus der Anleger standen dabei insbesondere Aktien von Tech-Firmen, die 2018 noch zu den größten Verlierer zählten, darunter Alibaba (+22 Prozent seit 1.1.) oder Tencent, die – allerdings seit November 2018 – rund 35 Prozent an Wert gewonnen hat.
DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Einschätzung, dass neben den Top-Tech-Aktien aus der Volksrepublik in einem freundlicheren Umfeld schnell auch die Kurse von wachstumsstarken Titeln aus der zweiten Reihe anziehen sollten. Zu den Favoriten zählen hier die Papiere von Weibo (Kurznachrichten), Momo (Online-Dating) oder auch Baozun (E-Commerce).
Top-China-Quartett in einem Index
Anlegern, denen Einzelinvestments in chinesische Aktien zu risikoreich erscheinen, können auf verschiedene Zertifikate auf den WANT-Index ausweichen. Der WANT-Index bildet die Kursentwicklung der vier China-Aktien Weibo, Alibaba, Netease und Tencent ab und hat mit dem Sprung über die horizontale Widerstandszone (grün) ein technisches Kaufsignal generiert.
Neben einem Faktor1-Zertifikat (WKN MF2RK1), das die Wertentwicklung des Index 1:1 nachbildet, sind auch Produkte mit Hebel 2 und 5 erhältlich.