Die Kursgewinne an der Wall Street vom Mittwoch haben die Anleger auch in Deutschland zum Kauf motiviert. Der DAX legt am Vormittag über 200 Punkte zu und überwindet wieder die psychologisch wichtige Marke von 15.000 Punkten. Nicht bei der Party dabei: Zalando. Die Aktie schmiert nach der Prognosesenkung ab.
Grund für die Kauflaune der Anleger ist der Entscheid der Fed, die Zinsen nicht weiter zu erhöhen. Die Anleger erwarten nun, dass in den USA das Zinshoch erreicht ist. Damit rechnen sie auch sehr bald für die Eurozone.
Die New Yorker Börsen hatten nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Vortag stark geschlossen und damit ihre Erholung ausgebaut. Vor allem bei zinssensiblen Techwerte griffen Anleger zu.
Die Rendite auf zehnjährige US-Staatsanleihen ging merklich zurück, weshalb sich Investoren vom Aktienmarkt wieder etwas stärker angezogen fühlen.
Im DAX notieren 34 Werte im Plus. Größter Gewinner: Vonovia mit +5,7 Prozent. Das Immobilienunternehmen wäre in klarer Profiteur fallender Zinsen.
Fresenius gewinnt 5,3 Prozent, nachdem das Unternehmen optimistischer für das Gesamtjahr geworden ist. Bei Fresenius ist zudem die bilanzielle Entflechtung vom Dialyseanbieter Fresenius Medical Care (FMC) auf dem Weg.
Die Aktie von Zalando büßte 4,5 Prozent ein. Der Onlinemodehändler hat seine Jahresziele gekappt. Das Bruttowarenvolumen (GMV) dürfte nun bei 14,5 bis 14,9 Milliarden Euro liegen. Zalando hatte 2022 bei der Kennziffer 14,8 Milliarden Euro ausgewiesen und für dieses Jahr zuletzt ein Plus von 1 bis 7 Prozent erwartet.
Der Umsatz dürfte im besten Fall bei rund 10,3 Milliarden Euro stagnieren. Im schlechtesten Fall sei ein Rückgang auf 10,0 Milliarden Euro zu erwarten.
Mit dem Break über 15.000 ist der Anfang einen versöhnlichen Jahresausklang gemacht. Die günstige Bewertung des DAX – das KGV für 2024 liegt 10,8 Punkte 23 Prozent unter dem 10-Jahresdurchschnitt – könnte Schnäppchenjäger zum Kauf animieren.
(Mit Material von dpa-AFX)