Das geplante IPO von Nu Holdings, dem Unternehmen hinter der brasilianischen Digitalbank Nubank, fällt kleiner aus als bislang angenommen. Am Dienstag gab das Unternehmen bekannt, die Preisspanne gesenkt zu haben. Damit reagiert das Fintech (engl. Finanztechnologie) auf das zuletzt schwächere Umfeld für Tech-Werte.
Statt der bislang angestrebten zehn bis elf Dollar sollen die knapp 289 Millionen Brazilian Depositary Shares (jeder steht für ein Sechstel der zugrundeliegenden Stammaktie) zwischen acht und neun Dollar je Stück platziert werden.
Am oberen Ende der Preisspanne wäre Nu Holdings mit 41,5 Milliarden Dollar bewertet und das IPO an der NYSE 2,6 Milliarden Dollar schwer. Damit bliebe das Unternehmen deutlich hinter der 50 Milliarden Dollar Bewertung zurück, die ursprünglich als Ziel ausgegeben war.
Vor dem Hintergrund des jüngsten Anstiegs der Renditen auf US-Staatsanleihen und der Unsicherheit rund um die Omicron-Variante des Corona-Virus hat sich das Sentiment für Technologie-Aktie zuletzt eingetrübt.
Außerdem scheint das Nu Holdings-Management um jeden Preis einen IPO-Desaster, wie es vor zwei Wochen beim indischen Fintech Paytm zu beobachten war, vermeiden zu wollen. Das ist auch im Interesse von Star-Investor Warren Buffett, der jeweils einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag in die beiden Unternehmen investiert hatte.
Wie DER AKTIONÄR in der aktuellen Ausgabe berichtet, ist das Wachstum von Nubank atemberaubend. Außerdem gilt Lateinamerika als der attraktivste, weil am schnellsten wachsende, Bankenmarkt der Welt. Risikoaffine Anleger, die das schwierige Marktumfeld nicht scheuen, können versuchen, ein paar Stücke zu ergattern. Für alle anderen nimmt DER AKTIONÄR Nu Holdings auf die Watchlist.