Aus der aktuellen Ausgabe von maydornsmeinung: 146,6 Milliarden Dollar an Cash hat Warren Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Heathaway mittlerweile angehäuft – so viel wie noch nie. Und es spricht derzeit nicht viel dafür, dass auch nur ein Teil dieses Geldes investiert wird. Denn der sogenannte Buffett-Indikator hat jetzt auch weltweit ein Verkaufssignal geliefert. Der Indikator vergleicht den Börsenwert sämtlicher Aktien mit dem Bruttoinlandsprodukt (BIP). Dabei gilt ein Wert von 70 bis 80 Prozent als Kaufzone. Bei über 100 Prozent, also wenn der Börsenwert der Aktien das BIP übersteigt sollten Aktien besser verkauft werden.
Genau diese 100-Prozentmarke ist gerade überschritten worden – und zwar nicht in einem einzelnen Land, sondern weltweit. Zum ersten Mal seit 2018 liegt die Marktkapitalisierung aller Aktien über der der des weltweiten BIP. Und in den Jahren 2001 und 2008 hatte ein Anstieg auf über 100 Prozent jeweils schwere Verluste am Aktienmarkt zur Folge. Muss man sich also Sorgen machen?
US-Indikator mit Fehlsignal
Eher nicht, denn Warren Buffet schaut weniger auf den weltweiten „Buffett-Indikator“, sondern vielmehr auf den in den USA. Und dort wurde die 100-Prozent-Marke schon im Sommer 2013 übersprungen und seitdem nie wieder unterschritten. Im Gegenteil, durch die stark gestiegenen Aktienkurse hat sich der Wert auf mittlerweile 178 Prozent erhöht. Wer im Sommer 2013 den Anstieg auf über 100 Prozent als Verkaufssignal interpretiert hat, der hat eine der besten Börsenphasen der Geschichte verpasst. Apple etwa hat seit Sommer 2013 um über 500 Prozent zugelegt, Amazon hat sich mehr als verzehnfacht(!).
Varta lädt zum Grillfest ein
Morgen (Freitag) legt Varta seine Halbjahreszahlen vor. Und mit hoher Wahrscheinlichkeit werden nicht nur die Zahlen exzellent ausfallen, sondern auch der Ausblick. Mit einer Anhebung der Jahresprognose war eigentlich schon nach dem sehr guten ersten Quartal gerechnet worden.
Während sich die „normalen“ Varta-Aktionäre also auf Freitag freuen können, sind die Leerverkäufer, also die Spekulanten auf fallende Kurse, nicht ganz so entspannt. Sie haben schon in den letzten Tagen damit begonnen, ihre Positionen zu schließen, also ihre verkauften Aktien wieder zurückzukaufen. Denn bei guten Zahlen und einer deutlichen Anhebung des Ausblicks ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Aktie von Varta auf ein neues Rekordhoch steigt. Und da möchte man als Leerverkäufer natürlich nicht unbedingt dabei sein. Wenn eine Aktie deutlich steigt und die Leerverkäufer in Nöte kommen, wird an der Börse gerne der Begriff „grillen“ verwendet. Und es sieht schwer danach aus, dass die Leerverkäufer bei Varta noch ganz ordentlich gegrillt werden, sofern sie ihre Positionen nicht noch schnell schließen. Und gegrillt werden will niemand, schon gar nicht von einem Batterieproduzenten.
Nicht auszuschließen, dass Varta sogar heute noch auf ein neues Rekordhoch steigt. Die 128 Euro sind ja auch gar nicht mehr so weit entfernt.
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