Am Dienstagabend wurde bekannt, dass HeidelbergCement den Verkauf des Kalifornien-Geschäfts prüft. Auf den ersten Blick kommt das überraschend. Doch Konzernchef Dominik von Achten hatte bereits angekündigt, das Portfolio straffen zu wollen. Finanziell könnte ein Deal durchaus lukrativ sein.
Die Wettbewerber LafargeHolcim, CRH, Martin Marietta Materials, Summit Materials sowie Cemex sollen laut Bloomberg bereits kontaktiert worden sein. Rund 1,5 Milliarden Dollar könnte ein Verkauf in die Kassen spülen. HeidelbergCement könnte so die Schulden senken und möglicherweise eine Sonderdividende an die Aktionäre ausschütten, so Jefferies-Analystin Glynis Johnson.
Die Aktie von HeidelbergCement sei auf dem aktuellen Niveau weiter zu günstig bewertet, sagt Johnson. Ihr Kursziel liegt bei 78 Euro, das Votum lautet weiter „Buy“.
CEO will Portfolio optimieren
HeidelbergCement-Chef von Achten hatte bereits im Oktober Veränderungen im Portfolio angekündigt. „Im Fokus unseres aktiven Portfoliomanagements stehen die Vereinfachung des Länderportfolios und eine Priorisierung der stärksten Marktpositionen“, sagte er im Interview mit DER AKTIONÄR. „Hierzu gehören zum einen Desinvestitionen von Aktivitäten, die nicht unseren Renditeerwartungen entsprechen. Wir sind heute in über 50 Ländern vertreten, diese Zahl wird sicher kleiner werden. Zum anderen wollen wir durch selektive Akquisitionen in attraktiven Märkten, in denen wir stark sind oder eine gute Ausgangsbasis haben, weiter wachsen.“
HeidelbergCement baut das Portfolio um. Eine Stärkung der Bilanz und der Fokus auf die Kernmärkte mit guten Renditechancen sollte sich auszahlen. Zieht die Konjunktur 2021 wieder an, dürfte auch der Baustoffehersteller profitieren. DER AKTIONÄR spekuliert deshalb im Buffett-Depot weiter auf steigende Kurse.