Die Ölpreise haben heute die Talfahrt der vergangenen Handelstage gestoppt. Am Nachmittag kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent 76,68 US-Dollar. Das waren 48 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg hingegen um 16 Cent auf 72,17 Dollar.
Der US-Ölpreis profitierte etwas von einer Schließung einer wichtigen Pipeline im Bundesstaat Nebraska. Grund für die Schließung der Keystone Pipeline war ein Leck. Als Begründung für die Stabilisierung der Ölpreise wurde am Markt auf die jüngste Entwicklung in China verwiesen. Nach einer Protestwelle Ende November gegen die drakonischen Null-Covid-Maßnahmen hatte China eine Kehrtwende hingelegt und Erleichterungen bei Lockdowns, Quarantäneregeln, Testpflicht und Reisen in China angekündigt.
Am Ölmarkt verstärkte die Lockerung die Spekulation auf ein stärkeres Wachstum in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt und damit verbunden auf eine höhere Nachfrage nach Rohöl.
Zuvor standen die Ölpreise zum Teil kräftig unter Druck. Seit Beginn der Woche ging es mit den Notierungen stark nach unten. Das für Europa wichtige Rohöl aus der Nordsee hat sich in dieser Zeit um etwa zehn Dollar je Barrel verbilligt. Ausschlaggebend für die Talfahrt im Wochenverlauf sind generelle Sorgen um die konjunkturelle Entwicklung. Die Folgen des Ukraine-Kriegs und die deutlichen Zinsanhebungen vieler Notenbanken trübten die Stimmung am Rohölmarkt.
DER AKTIONÄR hatte zuletzt zu einem Short-Einstieg bei Brent-Öl geraten. Anleger, die dieser Empfehlung gefolgt sind, können sich über den Preisverfall der vergangenen Tage freuen und ziehen den Stoppkurs nach.