Mit der Aktie von SFC Energy war zuletzt nur wenig zu holen. Der Brennstoffzellen-Spezialist konnte sich in den vergangenen Monaten nicht nachhaltig von seinen Tiefstständen lösen. Dabei arbeitet Vorstand Peter Podesser mit Hochdruck daran, die vollen Orderbücher in steigende Umsätze zu überführen und entsprechend zu monetarisieren. Nächste Woche gibt es neue Wasserstandsmeldungen zur operativen Entwicklung.
SFC Energy bietet seinen Kunden sowohl stationäre als auch mobile Hybrid-Stromversorgung. Wachstumstreiber soll weiterhin das Segment Clean Energy rund um Brennstoffzellenlösungen sein. Ein Blick auf den Ordereingang zeigt: Die Nachfrage ist groß – insbesondere in Asien und Nordamerika.
Die Diskussionen um mögliche US-Einfuhrzölle bereiten Firmenchef Podesser „keine schlaflosen Nächte“. Für SFC sei Nordamerika ein Heimatmarkt. „Derzeit importieren wir Tankpatronen aus Kanada in die USA, um unsere amerikanischen Kunden zu beliefern. Durch den gezielten Aufbau von Lagerbeständen in den USA können wir kurzfristig mögliche negative Auswirkungen abfedern“, so Podesser gegenüber dem AKTIONÄR. „Der Aufbau einer lokalen Versorgung ist weit fortgeschritten, um unabhängig von Importen zu sein.“

Beim Export der Brennstoffzellenprodukte aus Deutschland verfolgt das Unternehmen bereits eine langfristige Strategie. „Mit der Errichtung unseres eigenen Standorts in Utah haben wir frühzeitig die Weichen für lokale Wertschöpfung gestellt – analog zu dem, was wir bereits mit SFC Energy India erfolgreich umgesetzt haben. So können wir protektionistischen Maßnahmen wie Schutzzöllen gezielt entgegenwirken“, so der CEO. Dank der anhaltend hohen Nachfrage nach nachhaltigen Energielösungen und der kontinuierlichen Expansion rechnet Podesser auch für das Geschäftsjahr 2025 mit einer Fortsetzung des dynamischen und profitablen Wachstumskurses.
Einen ersten Ausblick auf die kommenden Monate dürfte es bereits in der nächsten Woche (25. Februar) mit den vorläufigen Zahlen für das Jahr 2024 geben. Der Brennstoffzellenspezialist konnte zuletzt dank seines skalierbaren Geschäftsmodells mit einer stark steigenden Profitabilität punkten.
Nach einem deutlichen Umsatz- und Ergebnissprung im dritten Quartal hat SFC Energy seine Erwartungen für das Gesamtjahr konkretisiert. Der Umsatz soll nun zwischen 142 und 145 Millionen Euro liegen (zuvor: 141,7 bis 153,5 Millionen Euro; Vorjahr: 118,1 Millionen Euro). Die neue Prognose für das bereinigte EBITDA liegt bei 20,0 bis 21,5 Millionen Euro (zuvor: 17,5 bis 22,4 Millionen Euro; Vorjahr: 15,2 Millionen Euro). Bei einem Umsatzanstieg auf über 175 Millionen Euro könnte im laufenden Jahr bereits ein bereinigtes EBITDA von 27 Millionen Euro zu Buche stehen. Der Gewinn je Aktie könnte von 0,54 Euro (2024e) auf 0,80 Euro steigen.
Aus operativer Sicht ist die Chance auf ein Comeback der Aktie damit durchaus gegeben. Analysten sehen durchweg höhere Kursziele. Zudem haben Aufsichtsrat und Vorstand zuletzt eigene Aktien gekauft – ein positives Signal.
Trotz der insgesamt guten Aussichten kommt die SFC-Aktie jedoch nicht vom Fleck. In Finanzkreisen wurden zuletzt immer wieder Verkäufe eines institutionellen Investors als Belastungsfaktor angeführt. Ebbt der Verkaufsdruck ab, könnte sich das Bild schnell ändern. Die erste Zielzone liegt dann bei 20/21 Euro. Gelingt es dem Unternehmen im weiteren Jahresverlauf, die erwarteten Umsätze zu liefern und die Profitabilität weiter zu steigern, dürfte der Titel auch wieder in höhere Regionen um 24/25 Euro vorstoßen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von SFC Energy befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
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