Der Goldpreis bricht am Freitagnachmittag um mehr als ein Prozent ein, nachdem er sich vorher in etwa auf dem Niveau des Vortages bewegt hat. Der Grund: Die Arbeitsmarktdaten in den USA. Zwar stieg die Arbeitslosenquote von 6,5 auf 6,6 Prozent. Doch es wurden mehr Stellen geschaffen, als von Analysten erwartet.
Warum ist dieses Szenario schlecht für Gold? Grundsätzlich müsste eine solche Entwicklung gut sein. Mehr Stellen bedeuten auch mehr Einkommen. Das bedeutet mehr Kaufkraft und zumindest die theoretische Möglichkeit, auch mehr Gold zu kaufen. Doch die Rechnung geht so nicht auf. In Zeiten der ultralockeren Geldpolitik starrt die ganze Welt gebannt auf die US-Notenbank und den schrittweisen Ausstieg aus genau dieser Geldpolitik – Tapering genannt.
Tapering geht weiter
Einige Experten hatten damit gerechnet, dass schwache Arbeitsmarktdaten die FED dazu zwingen würden, dieses Tapering auszusetzen. Sprich: Die US-Notenbank hätte länger frisches Geld in den Markt pumpen müssen, als sie eigentlich vorhatte. Und genau das wiederum würde den Goldpreis stützen. Nach wie vor fürchten die Anleger, die ultralockere Geldpolitik könnte früher oder später zu einem Kaufkraftverlust bei Papiergeld führen. Der wirksamste Schutz dagegen wäre eine Anlage des Vermögens in Gold.
Wenn aber die US-Notenbank Schritt für Schritt aus ihrer lockeren Geldpolitik aussteigt, dann entfallen die Argumente für einen Kauf von Gold. Deshalb steht Gold unter Druck. Um es kurz zu machen: DER AKTIONÄR kann sich dieser Auffassung nicht anschließen. Natürlich ist der Effekt kurzfristig da und einige Spekulanten wurden auf dem falschen Fuß erwischt und mussten ihre Positionen glatt stellen. Das hat den Goldpreis unter Druck gebracht. Doch die US-Nachfrage nach physischem Gold ist für den Goldmarkt kaum noch von Bedeutung. Sie liegt nur noch bei rund sieben Prozent. Die Hauptnachfrage kommt aus China und Indien. Die Bewegung heute dürfte nicht der Beginn einer Trendwende sein, sondern vielmehr das Resultat von Fehlspekulationen an der Comex. Dort hatten offensichtlich einige auf eine Aussetzung von Tapering spekuliert und wurden auf dem falschen Fuß erwischt. Ein Grund zur Panik besteht nach Ansicht des AKTIONÄRs nicht.