Der September wird seinem Ruf als schlechter Börsenmonat erneut gerecht. Bislang hat der Nasdaq in diesem September drei Prozent verloren. Am Montag verliert der Index ein Prozent, nachdem die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen auf 1,49 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit Juli geklettert ist.
Damit wird die Kreditaufnahme für die Firmen erneut kostspieliger. Tech-Unternehmen gehören zu den Firmen, die sich an den Märkten in der Regel mehr Geld beschaffen als andere Firmen.
Auf die Stimmung drückt zudem ein skeptischer Analystenkommentar zu Amazon. Morgan Stanley hat das Kursziel für die Aktie von 4.300 auf 4.100 Dollar gesenkt mit Verweis auf die steigenden Investitionen. „Amazon stockt die Belegschaft auf, um mehr E-Commerce-Anteile zu gewinnen, die Waren schneller auszuliefern und neue Logstik-Angebote etwa für Drittanbieter zu schaffen – das sorgt für steigende Kosten“, so Top-Analyst Brian Nowak.
Die steigenden Löhne führten dazu, dass die Gesamtarbeitskosten von Amazon zwischen dem vierten Quartal 2020 und dem vierten Quartal 2021 um etwa vier Milliarden Dollar oder rund 60 Prozent steigen würden.
Ein Anstieg der Anleiherendite war nach dem angekündigten Tapering der Fed abzusehen. Die Aufregung der Tech-Anleger sollte sich deswegen schon bald legen. Allerdings dürfte die schwache Performance von Amazon weitergehen. Dem Titel fehlen nach wie vor die Impulse für einen Befreiungsschlag. Bei anderen Tech-Größen, zum Beispiel Apple, sind indes zeitnahe Rekordhochs wahrscheinlich.
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