Der Energiekonzern BP ist laut Reuters aktuell auf der Suche nach Käufern für einen Anteil am Gasleitungsnetz in den USA. Die Briten erhoffen sich der Meldung zufolge einen Verkaufserlös in Höhe von bis zu drei Milliarden Dollar. Dadurch könnte BP die Verschuldung verringern und womöglich die Rentabilität erhöhen. Auf Nachfrage wollte BP die Angelegenheit nicht kommentieren.
Indes hat die weiterhin unklare Lage in Nahost nach dem Zusammenbruch des Assad-Regimes den Ölpreisen zum Wochenstart nur etwas Rückenwind verliehen. Investoren setzen derweil auf mehr staatliche Unterstützung für die Wirtschaft Chinas, einem der größten Ölverbraucher der Welt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar kostete zuletzt 71,72 US-Dollar und damit 0,60 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Januar stieg um 0,66 Dollar auf 67,85 Dollar.
Vor dem Wochenende waren die Ölpreise auf den tiefsten Stand seit rund drei Wochen gefallen. So lastet das weltweit hohe Angebot an Rohöl tendenziell auf den Preisen. Der Ölverbund Opec+ hatte zwar zuletzt seine freiwillige Fördermengenbegrenzung für drei Monate verlängert. Diese Entscheidung war jedoch erwartet worden.
Belastet wurden die Preise zuletzt auch durch die schwächelnde chinesische Wirtschaft, die die Regierung des Landes - wie am Montag bekannt wurde - nun mit weiteren Maßnahmen stützen will. Die Blicke sind zudem nach Nahost gerichtet, wo es am Wochenende zum blitzartigen Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad gekommen war. Investoren gingen allerdings weitgehend davon aus, dass die Spannungen in Syrien sich nicht stärker ausweiten werden und das Risiko für Störungen der Ölförderung in der Region niedrig seien, erklärte Analyst Jun Rong Yeap von IG Asia.
Die günstige Bewertung und die hohe Dividendenrendite machen die BP-Anteile attraktiv. Doch das Chartbild ist nach wie vor angeschlagen. Die Aktie ist aktuell eine solide Halteposition. Der Stoppkurs sollte bei 3,50 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX