Es läuft nach wie vor blendend bei den großen Ölproduzenten wie etwa BP oder TotalEnergies. Denn die Ölpreise verharren weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Zwar geriet der WTI-Preis am Freitag etwas unter Druck. Denn im Juli ist in den USA die Ölförderung fast auf einen Rekordwert gestiegen. Sie erreichte 12,99 Millionen Barrel pro Tag.
Höher war sie lediglich im November 2019, als sie auf 13,0 Millionen Barrel gestiegen war. Dies geht aus Zahlen des US-Energieministeriums hervor. Der größte Zuwachs kam aus dem Bundesstaat Texas, wo die Förderung einen Rekordwert erreichte. Unter dem Strich haben die Erdölpreise in der vergangenen Woche dennoch abermals zugelegt. Ein Fass Nordseeöl kostete zeitweilig mehr als 97 Dollar, die runde 100-Dollar-Marke rückt also näher. Der Preis für amerikanisches Rohöl war erstmals seit Sommer 2022 über die Marke von 95 Dollar geklettert. Seit Anfang Juli sind die Preise um mehr als 20 Dollar gestiegen.
Wichtigster Grund für die Preiszuwächse ist die künstliche Angebotsverknappung durch große Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland. Hinzu kommen knappe Rohölvorräte, insbesondere in den USA. Auf der Nachfrageseite ist in den Vereinigten Staaten von der vielfach befürchteten Rezession bisher nichts zu sehen, während sich die chinesische Volkswirtschaft zuletzt etwas erholen konnte. Diese Entwicklung führte zuletzt auch zu rückläufigen Lagerbeständen.
Nach Einschätzung der Commerzbank-Experten könnten die Ölpreise auch in der kommenden Woche zulegen. "Eine im September wohl leicht gestiegene Opec-Produktion wird der Rally nicht wirklich den Wind aus den Segeln nehmen", heißt es in einem Kommentar.
Es bleibt dabei: Die kurzfristigen Aussichten für die beiden günstig bewerteten Dividendenperlen sind vor diesem Hintergrund nach wie vor gut. Und auch die mittel- bis langfristigen Perspektiven für die breit aufgestellten Energieriesen stimmen zuversichtlich, was man leicht an den Kursen ablesen kann. Beide Blue Chips bleiben ein Kauf. Bei BP sollte der Stoppkurs bei 4,60 Euro belassen werden, bei TotalEnergies bei 46,00 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.
Mit Material von dpa-AFX