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BP, TotalEnergies und Shell: Strohfeuer oder Superzyklus?

BP, TotalEnergies und Shell: Strohfeuer oder Superzyklus?
Foto: Anton Petrus/Getty images
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Thorsten Küfner 13.10.2023 Thorsten Küfner

Gute Aussichten für Energieriesen wie TotalEnergies, Shell oder BP: Die Ölpreise bleiben hoch, und Ölaktien gehören zu den Gewinnern im laufenden Börsenjahr. Während die Anstrengungen für eine nachhaltige Energiewende in vielen Ländern eigentlich eher gegen Ölaktien sprechen, rechnet JPMorgan mit noch weiter steigenden Ölpreisen und ruft einen "Superzyklus" aus.

So ist der europäische Branchenindizes Stoxx Europe 600 Oil & Gas seit Oktober 2022 um 21 Prozent gestiegen, seit Oktober 2020 sogar um 112 Prozent. Auch die Shell-Aktie gehört zu den Gewinnern. Am Dienstag dieser Woche erreichte der Kurs mit 31,49 Euro sogar ein neues Jahreshoch. "Shell hat vergangene Woche einen Zwischenbericht zum dritten Quartal geliefert, der kam gut an", berichtet Walter Vorhauser von Oddo BHF. Einige Banken hätten daraufhin die Kursziele hochgesetzt. Etwa passte Goldman Sachs das Kursziel um 2 Euro auf 41 Euro nach oben an. Die Aussichten für die Ölbranche und deren Gewinne seien gut, hieß es, insbesondere im Hinblick auf die gestiegenen Preise.

Die BP-Aktie hat sich noch besser entwickelt als der Index. Auf Sicht von einem Jahr steht ein Kursplus von 22 Prozent, auf Sicht von drei Jahren sogar 152 Prozent. Für Italiens Mineralöl- und Energiekonzern ENI sind es 32 Prozent und 123 Prozent. "Dabei sind die Kurs-Gewinn-Verhältnisse für BP und ENI mit sieben und sechs immer noch sehr niedrig", bemerkt Roland Stadler von der Baader Bank, die die Aktien an der Börse Frankfurt als Spezialist betreut.

Ära zu Ende oder Superzyklus?

Laut dem Vorsitzenden der Internationalen Energie-Agentur IEA steht die Welt allerdings am Anfang vom Ende der Ära fossiler Brennstoffe, wie Fatih Birol kürzlich in einem Gastbeitrag für die "Financial Times" äußerte. Das Zeitalter des scheinbar unaufhaltsamen Wachstums bei der Nachfrage nach Öl, Gas und Kohle werde noch in diesem Jahrzehnt zu Ende gehen, erklärte er im Vorgriff auf den diesen Monat erscheinenden "World Energy Outlook" der IEA.

Auch dass immer mehr private und institutionelle Anleger*innen auf Nachhaltigkeit Wert legen oder legen müssen, spricht gegen Ölaktien. Die US-Bank JPMorgan hat die Öl- und Gasbranche im September unterdessen komplett auf "Overweight" gestuft. Sie rechnet mit einem "Supercycle" für Öl. Bis 2026 könnte der Brent-Preis auf 150 US-Dollar steigen und sich in den Jahren davor zwischen 90 und 120 US-Dollar bewegen. Als Gründe nennen die Analysten ein zu geringes Angebot aufgrund zu niedriger Investitionen in neue Produktionsstätten sowie Produktionskürzungen sowie eine robuste Nachfrage. Auch Vorhauser rechnet nicht mit einem Einbruch der Ölpreise und der Ölaktien: "Der Ölpreis dürfte wegen der vielen Konflikte stabil bleiben, wir könnten die 100 US-Dollar für WTI wieder sehen."

BP (WKN: 850517)

Es wird spannend bleiben, wie lange sich die aktuell starke Phase der Ölpreise in einem schwachen Marktumfeld fortsetzen wird. Die Aussichten für die AKTIONÄR-Altempfehlungen BP, TotalEnergies, Shell & Co sind nach wie vor gut. Die allesamt günstig bewerteten Dividendenperlen bleiben attraktiv. Die Stoppkurse sollten bei 49,00 Euro (TotalEnergies) beziehungsweise 4,60 Euro (BP) oder 24,00 Euro (Shell) belassen werden. 

Shell (WKN: A3C99G)

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.

Mit Material von dpa-AFX

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