Für die europäischen Energieriesen BP, TotalEnergies und Shell läuft es nach wie vor rund. Dabei helfen natürlich in erster Linie die anhaltend hohen Ölpreise. Diese haben am Montag mit deutlichen Aufschlägen auf den schweren Angriff der islamistischen Hamas auf Israel reagiert. In der Spitze kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent wieder 89 US-Dollar.
Ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) wurde zeitweise mit mehr als 87 Dollar gehandelt. Gegen Abend kostete ein Barrel Brent zur Lieferung im Dezember dann 87,95 US-Dollar und damit 3,37 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass WTI zur November-Lieferung stieg um 3,52 Dollar auf 86,31 Dollar. Trotz des Anstiegs liegen die Preise deutlich unter ihren Jahreshöchstständen, die sie Ende September erreicht hatten.
Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, hatte am Samstag bei einem Großangriff auf das israelische Grenzgebiet das schlimmste Blutbad seit der israelischen Staatsgründung angerichtet. Dabei wurden mindestens 700 Menschen getötet und rund 2400 weitere verletzt. Auch zwei Tage nach dem Angriff gingen die Kämpfe weiter. Israel ordnete die Abriegelung des Gazastreifens an und mobilisierte 300 000 Reservisten.
Der Nahe Osten ist eine der ölreichsten Regionen der Welt. Dort sind zahlreiche Staaten mit großem Ölvorkommen beheimatet, darunter Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Irak und Iran. Kommt es dort zu Spannungen oder Auseinandersetzungen, steigen am Erdölmarkt in aller Regel die Risikoaufschläge deutlich und schnell.
An den Märkten wird die Gefahr einer Ausweitung des Konflikts zwischen der Hamas und Israel gesehen. Zwar haben sich einige Länder wie Saudi-Arabien Israel zuletzt tendenziell angenähert. Das Verhältnis zu Iran ist aber nach wie vor schlecht. Zudem gilt das Land als Unterstützer der Hamas. Iran liegt auch direkt an der Straße von Hormus, die für den Seetransport von Rohöl eine erhebliche Bedeutung hat.
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Die drei hervorragend aufgestellten Unternehmen mit solider Bilanz und guten Aussichten sind immer noch sehr günstig bewertet und bleiben daher attraktiv. Die Stoppkurse sollten bei 49,00 Euro (TotalEnergies) beziehungsweise 24,00 Euro (Shell) oder 4,60 Euro (BP) belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.
MIt Material von dpa-AFX