In den Vorstandsetagen großer Ölförderer wie ENI, Shell oder BP dürfte man sich nach wie vor die Hände reiben. Denn die Ölpreise sind am Ende einer für den Rohölmarkt hektischen Woche stark gestiegen. Am Freitag kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember 89,47 US-Dollar. Das waren 3,47 Dollar mehr als am Vortag.
Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur November-Lieferung stieg um 3,48 Dollar auf 86,39 Dollar. Damit befinden sich die Erdölpreise in etwa auf dem Niveau, auf das sie nach dem Angriff von Hamas auf Israel zu Wochenbeginn gesprungen waren. Am Markt wurde der jüngste Preisschub mit Bemerkungen des iranischen Außenministers begründet, der am Freitag vor einer Ausweitung des Konflikts warnte, sollte die Blockade des Gazastreifens fortdauern.
Iran spielt eine Schlüsselrolle in dem Nahost-Konflikt, weil das Land als Unterstützer der Hamas gilt. Zudem liegt der ölreiche Staat unmittelbar an der wichtigen Meeresenge von Hormus, durch die ein erheblicher Teil der Öltransporte aus dem Nahen Osten verläuft. Störungen des Seewegs würden erhebliche Probleme nach sich ziehen.
"Der ohnehin schon angespannte Ölmarkt muss nun noch mehr geopolitische Instabilität verkraften", sagte Marktanalyst Ed Moya vom Handelshaus Oanda. Die Ölhändler schienen davon überzeugt zu sein, dass es in naher Zukunft einige konfliktbedingte Versorgungsunterbrechungen geben könnte.
Die Preise am Ölmarkt haben in dieser Woche deutlich geschwankt. Nach kräftigen Aufschlägen zu Wochenbeginn ging es zur Wochenmitte nach unten - bevor die Preise am Freitag wieder stiegen. Marktteilnehmer versuchen offenbar, die Risiken der Auseinandersetzung zwischen Hamas und Israel einzuschätzen - was zu spürbaren Preisschwankungen führt.
Weiterhin bleibt spannend, wie lange sich die aktuell starke Phase der Ölpreise in einem relativ schwachen Marktumfeld fortsetzen wird. Die Aussichten für die drei AKTIONÄR-Altempfehlungen sind jedenfalls nach wie vor sehr gut. Die günstig bewerteten Dividendenperlen in charttechnisch starker Verfassung bleiben daher attraktiv. Die Stoppkurse können vorerst noch bei 10,90 Euro (ENI) beziehungsweise 4,60 Euro (BP) und 24,00 Euro (Shell) belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX