Gestern war es wieder soweit: Die Aktien von BP notierten deutlich im Minus. Der Grund war aber lediglich der Abschlag für die Quartalsdividende. Er betrug erneut 0,10 US-Dollar je Anteilschein. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet bietet BP den Anlegern damit satte 5,2 Prozent Rendite – und noch weiteres Potenzial.
Denn rein charttechnisch betrachtet gibt es nun zunächst erst einmal überhaupt keinen Widerstand mehr bis zum 2009er-Hoch von 658 Britischen Pence (umgerechnet knapp 7,50 Euro). Dies liegt daran, dass es damals im Zuge der verheerenden Explosion auf der Deepwater Horizon mit dem Kurs in einem Rutsch bis auf 296 Pence nach unten ging.
Auch fundamental betrachtet verfügt BP noch über reichlich Potenzial. So sind die Anteile der Briten etwa im Vergleich zu den Aktien von Exxon oder Chevron noch mit einem kleinen Bewertungsabschlag versehen. Dabei zählt BP innerhalb der Branche zu den Inhabern der größten Reserven und verfügt mittlerweile auch über eine sehr gute Kostenstruktur. Die Zahlungen für die Deepwater-Horizon-Katastrophe, die den Konzern über Jahre hinweg – natürlich auch zurecht – belasteten, sinken stetig weiter und haben bald kaum noch größeren Einfluss auf die Ergebnisentwicklung. So dürften es in diesem Jahr „nur noch“ etwa zwei Milliarden Dollar sein. Insgesamt haben die Briten nun mehr als fünf Milliarden Dollar an Strafen und Schadenersatz gezahlt.
Zudem kommen derzeit viele Analysten gar nicht mehr hinterher, ihre Gewinnprognosen an den zuletzt stark gestiegenen Ölpreis anzupassen.
Stoppkurs nachziehen!
Die Chancen, dass die meisten Analysten ihre Gewinnprognosen nach oben hin anpassen müssen, stehen sehr hoch. Die Aktie von BP sollte auch in den kommenden Wochen und Monaten von steigenden Analystenschätzungen und Kurszielen profitieren. Die Gewinnmaschine bleibt daher weiterhin ein Kauf – auch wenn es über kurz oder lang auch hier natürlich immer wieder zu mitunter deutlichen Korrekturbewegungen kommen dürfte. Anleger können aufgrund der guten Aussichten, der immer noch moderaten Bewertung, des starken Charts und der hohen Dividendenrendite weiter zugreifen. Der Stopp sollte auf 4,70 Euro nachgezogen werden.