Durchatmen in Dortmund: Zum einen brachte der 4:0-Erfolg gegen den Rivalen Schalke 04 natürlich aus sportlicher Hinsicht wichtige Punkte im Kampf um Meisterschaft und die – aus wirtschaftlicher Perspektive noch wichtigere – Champions-League-Qualifikation. Zum anderen war der gestrige Spieltag auch finanziell ein Segen.
Denn gelingt es der Liga, die Saison zu Ende zu bringen, beschert das den Teams zweistellige Millionenbeträge an Fernsehgeldern und Sponsoreneinnahmen, die etwa beim BVB knapp die Hälfte des Umsatzes ausmachen. Die Kritik an der Fortsetzung der Liga war laut - zum Teil berechtigt, zum großen Teil aber eher polemisch und eher stumpfsinnig. Nun hat zumindest das erste Drittel des 26. Spieltags keine neuen Aufreger gebracht. Diese Entwicklung bringt den BVB näher an das Ziel, die für die restliche Spielzeit erhofften Einnahmen (natürlich mit Ausnahme der Einnahmen aus den Zuschauereinnahmen und sonstigen rund um ein normales Fußballspiel) noch zu erhalten.
Rein sportlich betrachtet war das gestrige Spiel ein echter Paukenschlag. Im Vorfeld dürften sich zahlreiche BVB-Anhänger beim Blick auf die lange – und vor allem prominente Verletztenliste – gesorgt haben: Es fehlten schließlich absolute Schlüsselspieler wie Kapitän Marco Reus, Axel Witsel oder Emre Can. Hinzu gesellten sich Dan-Axel Zagadou sowie Giovanni Reyna. Zu allem Überfluss saß das Offensiv-Juwel Jadon Sancho zwar immerhin auf der Bank, war aber nach muskulären Problemen noch nicht fit für 90 Minuten.
Dass es gegen – zugegeben schwache Schalker – nun zu einem klaren Heimsieg kam, ist der Mannschaft von Trainer Lucien Favre sehr hoch anzurechnen. Erfreulich war darüber hinaus, dass Sturmtank Erling Haaland seinen Torriecher in dieser langen Pause offenbar nicht verloren hat. Zudem präsentierten sich einige Leistungsträger wie Mats Hummels, Julian Brandt oder auch Raphael Guerreiro bereits in sehr starker Form.
Dies ist aber auch notwendig, denn das Programm der kommenden Tage hat es in sich: Am kommenden Samstag muss der BVB zum Tabellensechsten nach Wolfsburg. Und am Dienstag darauf (26.5) steigt das Gipfeltreffen gegen den FC Bayern.
Der gestrige Sieg war enorm wichtig für den BVB. Die Aktie sollte ab morgen davon profitieren. Sie bleibt aber natürlich ein äußerst heißes Eisen und daher ausnahmslos für mutige Anleger geeignet. Wer ausreichend Mut hat, kann auf eine Fortsetzung der Gegenbewegung setzen, sollte seine Position aber unbedingt mit einem Stopp bei 5,25 Euro absichern.