Die Experten der Wirtschaftswoche haben in Marco Reus und Felipe Santana zwei Spieler des Ballspielvereins Borussia 09 e. V. Dortmund (BVB) ausgemacht, die Anleger im April vergangenen Jahres zum Weinen und dementsprechend andere zum Lachen gebracht haben. Im Viertelfinal-Spiel der UEFA-Champions-League gegen den FC Malaga war der BVB in der 81. Spielminute eigentlich ausgeschieden, als Malaga 2:1 in Führung ging. Alexander Langhorst, Analyst von GSC Research, erinnert sich an die vermehrten Verkäufe der Aktie der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA und den entsprechend sinkenden Kurs sowie an die aus dem Stadion abwandernden Fans des BVB. In der Nachspielzeit schossen eben Reus und Santana den BVB ins Halbfinale, wobei der Verein schließlich ins Finale einzog und dort unterlag. Die Anleger, welche die Aktien der GmbH & Co. KGaA kauften, freuten sich über ein Geschäftsjahr mit Rekordumsatz, einen Gewinn von mehr als 51 Millionen Euro und die erste Dividende der Gesellschaft. Der Kursgewinn seither beträgt etwa 40 Prozent.
Anfang Juni stieg die Aktie in den SDAX auf. Selbst nach dem durch diesen Aufstieg und vor allem durch das sich zerschlagende Gerücht eines Einstieges der Deutschen Bank ausgelösten Kursanstieg ist die Aktie dort vergleichsweise günstig bewertet: Das KGV für das heute ablaufende Geschäftsjahr 2013/14 beträgt 14,6, während der Durchschnitt im SDAX 18,5 beträgt. Die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA bezahlt als einzige Fußball-Gesellschaft eine Dividende. Der Kader ist nach dem von Manchester United und Juventus Turin der drittwertvollste aller 31 als Aktiengesellschaft geführten Fußball-Firmen. Der Vorstand möchte die Gesellschaft zu einer weltweit bekannten Marke machen und eröffnet dazu eine Repräsentanz in Singapur. Zudem sollen andere Kapitalgeber überzeugt werden. Das Problem allerdings ist, wie das Beispiel BVB-Malaga zeigt: Es ist in Sekundenbruchteilen alles möglich und die "Planungen" sind nicht das Papier wert, auf denen sie stehen, im Guten, wie im Bösen.
Börsenwelt Presseschau (Aus gegebenem Anlass: Der vorhergehende Text ist von der genannten Publikation übernommen sowie üblicherweise sinnwahrend gekürzt und verständlicher formuliert. Anmerkungen der Börsenwelt-Redaktion stehen ausschließlich in Klammern und sind mit dem Vorsatz "Anmerkung der Redaktion" gekennzeichnet. Eine Presseschau gibt Texte anderer Presseorgane wieder, ohne deren Sinn zu verändern. Kollege H. G. hat auf folgendes hingewiesen: Die Bezeichnung "endlos laufender Call-Optionsschein" ist nicht korrekt beziehungsweise irreführend, denn Optionsscheine (im strengen Sinne) haben immer eine Laufzeit. Korrekt müsste es "Turbo-Call-Optionsschein" etc. heißen. Im Sinne der leichteren Lesbarkeit behalten wir jedoch die Formulierung "endlos laufender Call-Optionsschein" bei.)
DIE HANDELSCHANCEN der Woche auf den Punkt gebracht