Die Aktie von Borussia Dortmund zeigt im schwachen Marktumfeld Relative Stärke. Das Papier notiert nach wie vor über der psychologisch wichtigen Marke von 9,00 Euro.
Über den Auslöser der Kursrally der vergangenen Wochen kam man spekulieren. „Wenn man sich den Spielerkader anschaut, den wir in unserer jüngsten Bewertung mit einem Kursziel von 10 Euro berücksichtigt haben, dann muss man heute feststellen, dass sich dieser Wert binnen der letzten acht Wochen um zehn Prozent erhöht hat. Dies ist sicherlich auch der Reflex auf die guten sportlichen Leistungen in den verschiedenen Wettbewerben in den zurückliegenden Wochen“, sagt Chefanalyst Christoph Schlienkamp vom Bankhaus Lampe.
Beispiele?
Talente en masse
Der BVB hat zum Beispiel den hoch talentierten Jadon Sancho für 7,84 Millionen Euro von Manchester City fest verpflichtet hat, der schon jetzt einen Marktwert aufweist, der einem Vielfachen der Ablöse entspricht. Auch weitere Youngsters wie Jakob Bruun Larsen starten unter dem neuen Trainer Lucien Favre durch. Das BVB-Eigengewächs blüht ebenfalls unter Favre auf. Larsen dürfte in der BVB-Bilanz mit null Millionen Euro geführt sein. 15 Millionen Euro Marktwert setzt DER AKTIONÄR an.
Auch bei Stürmer Paco Alcácer hat der BVB alles richtig gemacht. Laut Hans-Joachim Watzke wurde die Kaufoption noch nicht gezogen. Es sei aber nur eine Frage der Zeit, sagte der BVB-Manager im ZDF-Sportstudio. Die 23 Millionen Euro für Alcacer sind in der heutigen Transferschlacht um außergewöhnliche Kicker fast ein Schnäppchen. Auch hier ist ein Upside-Potenzial bis 40 Millionen Euro durchaus drin.
Hinzu kommt die Tatsache, dass der Ausrüstervertrag mit Puma bald zur Diskussion stehen wird. „Hier erwarte ich sicherlich ein Update in den kommenden Monaten. Man darf aber bei allen kolportierten Zahlen nicht vergessen, dass es für den Außenstehenden kaum möglich ist, die Zahlen miteinander zu vergleichen. Die Vertragsgestaltungen sind manchmal so unterschiedlich, beinhalten manchmal sportliche Verpflichtungen oder auch die Möglichkeit, dass die Sportartikelhersteller in gewissen Märkten eine Vermarktung der Artikel auf eigene Rechnung durchführen dürfen. Der nackte Vergleich der Zahlen wäre ein Vergleich von Äpfeln und Birnen“, sagt Schlienkamp.
Konsolidierung fällig
Der Aufwärtsmove der BVB-Aktie ist also durchaus gerechtfertigt. Wer investiert ist, gibt kein Stück aus der Hand. Die Aktie dürfte nach einer mittlerweile eigentlich überfälligen Konsolidierung die Marke von 10,00 Euro in Angriff nehmen. Das neue Kursziel in den nächsten drei Monaten lautet 10,80 Euro.