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28.05.2015 DER AKTIONÄR

Boommarkt-Biosimilar: Top-Player Formycon vor Neubewertung

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Der Biosimilar-Markt ist das derzeit am schnellsten wachsende Biotech-Teilsegment. DER AKTIONÄR erklärt, warum Formycon einer der großen Profiteure ist und die Aktie möglicherweise vor einer kompletten Neubewertung steht.

Der globale Umsatz mit Biosimilars soll Schätzungen zufolge von 180 Millionen Dollar Umsatz im Jahr 2013 auf 20 Milliarden Dollar in 2020 anziehen. Ein Biosimilar ist ein biotechnologisch erzeugter Nachahmerarzneistoff, der nach Ablauf der Patentzeit eines Originalwirkstoffs zugelassen wird. Einer der ganz großen Profiteure des Biosimilar-Booms ist die deutsche Biotech-Schmiede Formycon.

Die Gesellschaft ist aus der im Jahr 1999 von den Besitzern des Pharmaunternehmens Boehringer Mannheim (später aufgekauft vom Schweizer Pharmagiganten Roche) gegründeten Scill Technology hervorgegangen. Eine wichtige Rolle beim Aufbau von Formycon spielten die Hexal-Gründer Thomas und Andreas Strüngmann. Der Generika-Hersteller Hexal nahm auf dem Gebiet der Biosimilars eine Vorreiterrolle ein. Nachdem das Unternehmen im Jahr 2005 für 5,65 Milliarden Euro an Novartis verkauft wurde, wechselten die besten Leute von Hexal nach und nach zu Formycon. Hexal brachte seinerzeit mit Epoetin alfa HEXAL das erste Epoetin-Biosimilar Europas auf den Markt. Da es zuvor noch keine rechtlichen Regularien für Biosimilars gab, haben Novartis und Hexal bei der Entwicklung eines Zulassungsverfahrens mit der EMA (= Europäische Arzeimittelagentur) zusammengearbeitet. Dem Management von Formycon ist daher absolut klar, welche Faktoren erfüllt sein müssen, damit die EMA die Zulassung für ein Biosimilar erteilt.

Das kürzlich für das Geschäftsjahr 2014 veröffentlichte Zahlenwerk war enorm stark. So schossen die Umsatzerlöse von 0,41 auf 12,67 Millionen Euro in die Höhe. Dies ist gleichbedeutend mit einer Steigerung in Höhe von 3.000 Prozent. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) kletterte von minus 6,64 Millionen auf plus 1,94 Millionen Euro. Aber auch beim Jahresüberschuss gelang ein überzeugender Sprung in die schwarzen Zahlen (von minus 7,74 Millionen auf plus 0,86 Millionen Euro). Für die nächsten Jahre ist von weiter stark steigenden Umsätzen und Gewinnen auszugehen.

Formycon hat vor wenigen Wochen eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Höchst verdächtig in diesem Zusammenhang war der Umstand, dass diese unter Ausschluss des Bezugsrechts durchgeführt wurde. Insgesamt wurden 435.920 Aktien zum Preis von je 25,50 Euro im Rahmen einer Privatplatzierung zugeteilt. Zum Zuge kamen ausschließlich kapitalstarke institutionelle Investoren und Family Offices von wohlhabenden Familien. Damit ist klar geworden, dass das „schwere Geld“ jetzt endgültig auf Formycon aufmerksam geworden ist. Weitere Zukäufe von anderen angelsächsischen Investoren und Fonds scheinen jetzt nur noch eine Frage der Zeit zu sein.

Heute hat die Gesellschaft eine exklusive, weltweite Lizenzvereinbarung für ihr Biosimilar FYB203 gemeldet. Lizenzpartner für die Auslizenzierung des Nachfolge-Produkts ist die Santo Holding GmbH. Mit der neuen Vereinbarung sichert Formycon die Finanzierung des Projektes bis zur Markteinführung. Die Santo Holding übernimmt gemäß den Vereinbarungen die Verantwortung und die Kosten für die gesamte Weiterentwicklung, die Herstellung sowie die Vermarktung des Formycon-Biosimilars. Im Gegenzug erhält die Santo Holding die weltweiten, exklusiven Vermarktungsrechte an FYB203. "Mit der Auslizenzierung von FYB203 haben wir nun zwei Biosimilar-Projekte bis zur Markteinführung voll finanziert. Dies bedeutet für unsere Aktionäre eine nicht verwässernde Projektfinanzierung im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Das ist eine herausragende Bestätigung für unsere Strategie und insbesondere die hervorragende Arbeit unserer Mitarbeiter. Die Lizenzvereinbarung stärkt unseren wirtschaftlichen Freiraum auf dem Weg zu einem der weltweit führenden Entwickler für die Dritte Welle der Biosimilars", so Dr. Nicolas Combé, Vorstand der Formycon AG.

Der positive Newsflos könnte anhalten: Demnächst sollen dem Vernehmen nach die genauen Daten von weiteren Biosimilars aus Formycons Pipeline veröffentlicht werden. Spekulationen zufolge soll es sich bei einem Präparat, für welchen Formycon einen Nachahmerwirkstoff entwickelt, um den Milliardenblockbuster Ranibizumab von Novartis handeln.

Die Neubewertung bei Formycon hat gerade erst begonnen. DER AKTIONÄR hat bereits im Februar 2014 auf die Aktie aufmerksam gemacht und im Anschluss mehrfach zum Einstieg geraten. Auch nach der jüngsten Kursrallye hat die Aktie Luft nach oben. Das Kursziel des AKTIONÄR liegt weiter bei 50 Euro. Weitere interessante Biotech-Empfehlungen gibt es auch im brandneuen Biotech-Report, den Anleger hier bestellen können.

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