Amazon hat es geschafft. Die Aktie des E-Commere-Giganten ist in zwei Jahrzehnten um rund 5.000 Prozent gestiegen. Zwar gab es Krisen – ab 1999 war das Papier zwischenzeitlich bis 2002 um 90 Prozent gefallen (siehe 2. Chart) – doch unterm Strich hat es Gründer Jeff Bezos allen gezeigt.
Listen and be open, but don’t let anybody tell you who you are. This was just one of the many stories telling us all the ways we were going to fail. Today, Amazon is one of the world’s most successful companies and has revolutionized two entirely different industries. pic.twitter.com/MgMsQHwqZl
— Jeff Bezos (@JeffBezos) October 11, 2021
Jetzt erinnert der Multi-Milliardär an die zahlreichen Schwarzmaler und Warner. Im Mai 1999 titelte etwa das renommierte Magazin Barron´s mit seinem Kopf auf einer Bombe. Die Idee, dass Bezos die Branche disruptiere sei „dumm.“ Amazon sei nur ein weiterer Mittelsmann, der Ware weiterverkauft – die wahren Gewinner vielmehr Firmen, die ihre Produkte einfach selbst direkt an den Kunden schicken, ohne Amazon fürs Weiterleiten Gebühren abzugeben. Die Skeptiker lagen falsch: Es zeigt sich, dass Kunden nicht immer den günstigsten Preis oder direkten Zugang zu den Herstellern suchen, sondern lieber bequem alles schnell und aus einer Hand bei Amazon bestellen.
Bezos rät nun, durchaus auch zuzuhören und offen für Kritik zu sein – „aber lass Dir von niemanden erzählen, was Du bist.“
Auch jetzt gibt es wieder einmal durchaus Gründe, am weiteren Höhenflug von Amazon zu zweifeln. Der Höhepunkt der Corona-Bestellungen ist vorüber und im Chart deutet sich eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation an. Einzelne Analysten haben ihre Gewinnschätzungen für 2022 um über zehn Prozent zurückgenommen, das KGV liegt deutlich über 40.
Überraschende Impulse im Q3
Doch Amazon hat die Chance, wieder einmal positiv zu überraschen. Wie berichtet, gilt das dritte Quartal zwar traditionell als das schwächste des Jahres für den Onlinehandel. Doch im dritten Quartal verbuchte der deutsche Onlinehandel Umsätze von 22,5 Milliarden Euro, was einen Zuwachs von 14,8 Prozent bedeutet. Für den E-Commerce ist es das wachstumsstärkste dritte Quartal seit fünf Jahren.
Totgesagt werden Firmen immer wieder. Als DER AKTIONÄR 2011 den Hot Stock Tesla empfohlen hat, glaubten nur wenige an ein Überleben bis 2021. Wie im neuen AKTIONÄR TV beschrieben wird, gibt es nun die Angst, dass BMW, Volkswagen und Daimler „zerstört“ werden. Wir sprechen uns in 20 Jahren.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot".