Die Verantwortlichen für das spekulativ ausgerichtete Musterportfolio der Wirtschaftswoche freuen sich mit dem Musterdepotwert Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA. Der profitiert ebenfalls von in der vergangenen Woche ausgehandelten neuen Bedingungen für die Übertragung von Spielen der DFL, der Deutschen Fußball (Bundes)Liga. Die DFL verkaufte die nationalen Fernseh-Lizenzen für die Spielzeiten 2017/18 bis 2020/21 für durchschnittlich knapp 1,16 Milliarden Euro pro Saison. Das entspricht einer Steigerung von 85 Prozent im Vergleich zu dem auslaufenden Vertrag. Die Borussia GmbH & Co. KGaA erhielt in der Saison 2014/15 rund 43 Millionen Euro aus der nationalen TV-Vermarktung, was immerhin 16 Prozent des Konzernumsatzes ausmachte. Der neue Vertrag dürfte mehr als 30 Millionen Euro zusätzliche Einnahmen einbringen. Die Nachricht ist grundsätzlich positiv, hat aber zwei Haken.
Zum einen ist nicht gesagt, dass Sky, der Käufer des Rechtepakets, tatsächlich genug Abonnements verkauft, um die enorme Investition zu finanzieren. Zum anderen bedeutet mehr Umsatz gerade im Fußballgeschäft nicht mehr Nettogewinn. Der Ballspielverein Borussia 09 e. V. Dortmund (BVB) dürfte das zusätzliche Geld in Spieler investieren. Der Gewinn vor den Transfererlösen dürfte lediglich stabil bleiben. Hans-Joachim Watzke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA, sagte bereits bei der Vorlage der Zahlen für das am 30. Juni abgelaufene Geschäftsjahr 2014/15, er werde sich nicht am Gewinn orientieren sondern am Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA). Unterdessen hat der BVB die Planung für die neue Saison vorangetrieben. Die Verpflichtungen von Marc Bartra, Emre Mor und Sebastian Rode sind positive Nachrichten für die Aktie. Die Verantwortlichen für das spekulativ ausgerichtete Musterportfolio der Wirtschaftswoche schreiben allerdings auch: „Abschließend bewerten kann die Aktivitäten freilich noch niemand.“