Die US-Gewerbeimmobilienkrise ist zurück. Auslöser ist erneut die New York Community Bancorp (NYCB). Wie schon vor etwa einem Monat gibt es ein Blutbad bei der Aktie. Kein Wunder, denn die Bank schreckt die Märkte mitten in der schwelenden Krise bei Gewerbeimmobilien gleich mit zwei Nachrichten auf.
Neue Hiobsbotschaften von der New York Community Bancorp (NYCB): Die US-Regionalbank schockt die Märkte mit einem plötzlichen Chefwechsel. Zudem hat die NYCB „Schwachstellen bei der Kontrolle der Finanzberichterstattung“ ausgemacht. Die Aktie der angeschlagenen Bank kannte nach Bekanntgabe dieser beiden Meldungen kein Halten und sackte zeitweise um über 29 Prozent ab.
Kein Wunder, denn mit den jüngsten Nachrichten ist die Sorge um den Zustand der US-Regionalbanken mit voller Wucht zurück. Der Handlungsdruck scheint vor allem bei der NYCB riesig. Der Chefwechsel erfolgt mit sofortiger Wirkung. Thomas R. Cangemi tritt nach 27 Jahren im Unternehmen als Präsident und Chief Executive Officer zurück. Sein Nachfolger Alessandro DiNello steht vor Mammutaufgaben. Über den Chefwechsel hätten die meisten Anleger vermutlich noch hinweg gesehen. Schließlich war der Vorgänger auch maßgeblich mit der Krise des Instituts verbunden.
Verheerender ist die Meldung, dass die NYCB ihre Bilanz für das vierte Quartal voraussichtlich anpassen muss, weil wesentliche Schwachstellen in den internen Kontrollen im Zusammenhang mit der internen Kreditprüfung festgestellt wurden. Diese seien auf ineffektive Aufsichts-, Risikobewertungs- und Überwachungsaktivitäten zurückzuführen, so die Bank in einer Einreichung bei der US-Börsenaufsicht SEC.
Das lässt die Alarmglocken schrillen, zumal die NYCB erst Ende Januar mit einem enttäuschenden Quartalsbericht aufhorchen ließ und die Sorge um eine erneut aufkeimende Regionalbankenkrise entfachte. Wegen der nun festgestellten Probleme bei den internen Kontrollen soll der Jahresbericht für 2023 verschoben werden. Dabei könnten die Zahlen noch schlechter ausfallen, als bislang erwartet.
Bei der NYCB brennt es lichterloh. Das liegt nicht nur an der Krise bei US-Gewerbeimmobilien. Hier kommen ganz offensichtlich auch noch massive hausgemachte Probleme hinzu. Der erneute Kursrutsch bestätigt dennoch, dass bei allen Aktien, die stark von der Lage bei US-Gewerbeimmobilien abhängig sind, weiter extreme Vorsicht geboten ist.