Verlusten zum Wochenauftakt haben sich die Kurse an den US-Börsen am Dienstag auf niedrigem Niveau stabilisiert. Der Dow Jones lag im frühen Handel mit 0,4 Prozent im Minus bei 30.407 Punkten. Die hohe Inflation, steigende Zinsen und daraus resultierende Rezessionssorgen hatten den Dow am Vortag auf das tiefste Niveau seit Anfang 2022 zurückgeworfen. Der marktbreite S&P 500 notierte 0,3 Prozent tiefer bei 3.742 Zählern. Der Nasdaq 100 lag mit 0,2 Prozent im Minus bei 11.265 Punkten.
Etwas Unterstützung erhielten die Börsen im ganz frühen Handel von den Erzeugerpreisen. Diese sind im Mai auf Jahressicht nicht ganz so stark gestiegen wie befürchtet. Mit einem Plus von 10,8 Prozent ist die Teuerung jedoch nach wie vor sehr hoch.
Mit Blick auf die US-Notenbanksitzung am Mittwoch ist jedoch es verständlich, wenn sich die Käufer zurückhalten. Die Fed könnte den Kampf gegen die hohe Inflation intensivieren. Eine Zinsanhebung um 0,50 oder 0,75 Prozentpunkte wird an den Finanzmärkten als möglich angesehen. Der Goldman-Sachs-Experte Jan Hatzius sieht im Juli einen weiteren großen Schritt folgen.
Hohe Kursgewinne verzeichneten die Papiere von Oracle. Nach den Ergebnissen des Schlussquartals des Geschäftsjahres ging es um zehn Prozent nach oben. JPMorgan-Analyst Mark Murphy sprach von überraschend solidem Wachstum mit dem höchsten Tempo seit 2011. Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2023 des Software-Konzerns sei stark, auch wenn man sich anscheinend auf eine Rezession einstelle.
Noch stärker stiegen die Anteile von Fedex mit plus 13,5 Prozent. Die Aktionäre des US-Logistikkonzerns können sich über eine deutlich höhere Dividende freuen. Die Quartalsausschüttung soll um mehr als die Hälfte erhöht werden.
Um 3,7 Prozent aufwärts ging es für Twitter. Berichten zufolge will sich der Tech-Milliardär Elon Musk am Donnerstag in einer Online-Runde mit den Mitarbeitern des Kurzmitteilungsdienstes treffen, für den er ein Übernahmeangebot abgegeben hat. Zuletzt hatte er seine Bemühungen verstärkt, sich einen Rückzug offenzuhalten. Streitpunkt ist die Anzahl von Spam- und Fake-Accounts von Twitter.
Weiter abwärts geht es für Kryptowährungen und in der Folge auch für die Papiere der Handelsplattform Coinbase. Analyst Kenneth Worthington von JPMorgan strich seine Empfehlung für Coinbase-Aktien und senkte das Kursziel massiv. Coinbase verloren 1,6 Prozent. Schwarze Zahlen des Unternehmens seien in naher Zukunft unwahrscheinlich, sagte Worthington