Vor einer erwarteten deutlichen Zinserhöhung der US-Notenbank Fed haben die Aktienkurse am Mittwoch an den US-Börsen zugelegt. Nach fünf verlustreichen Börsentagen in Folge stieg der Dow Jones Industrial im frühen Handel um 1,3 Prozent auf 30.747 Punkte. Eine hohe Inflation, steigende Zinsen an den Kapitalmärkten und daraus resultierende Rezessionssorgen hatten die Märkte zuletzt belastet.
Was die Eröffnungsgewinne wert sind, wird sich wohl erst zwei Stunden vor Handelsschluss zeigen, wenn die Fed das Ausmaß der allgemein erwarteten neuerlichen Zinserhöhung bekannt gibt. Als ausgemacht gilt, dass die Notenbanker den Leitzins um mindestens 0,5 Prozent erhöhen. Banken wie JPMorgan und Goldman Sachs rechnen inzwischen aber sogar mit einem 0,75-Punkte-Schritt, und selbst ein voller Prozentpunkt wird nicht ausgeschlossen. Der marktbreite S&P 500 stieg um 1,5 Prozent auf 3.791 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 erholte sich um 1,8 Prozent auf 11.513 Punkte.
Die hohe Inflation in den USA bringt die Zentralbank zu einem immer entschlosseneren Vorgehen. Hatten viele Fachleute damit gerechnet, dass sich die Teuerung etwa gegen Jahresmitte wieder etwas abschwächen dürfte, ist zuletzt das Gegenteil eingetreten. Im Mai stieg die Inflationsrate auf 8,6 Prozent und damit auf einen rund 40-jährigen Höchststand. Analysten hatten dagegen mit einer leichten Abschwächung gerechnet.
Unter den Einzelwerten fielen Boeing mit einem Kursplus von gut fünf Prozent auf. Damit führten sie wie schon am Vortag die Gewinner im Leitindex Dow an. Händler begründen die Gewinne vor allem mit dem sehr schwachen Abschneiden in den vergangenen Monaten. Seit dem Jahreshoch der Aktien Mitte Januar hatte sich der Kurs halbiert.
Papiere von Citigroup gewannen 2,5 Prozent. Die Investmentbank prognostizierte, dass die Umsätze im Handel mit Wertpapieren im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Viertel zulegen dürften.
Die Anteile von Boston Scientific gewannen fast vier Prozent. Der an der Börse mit 52 Milliarden US-Dollar bewertete Medizintechnikhersteller übernimmt die Mehrheit an der südkoreanischen M.I.Tech, die unter anderem Produkte zur Hautglättung produziert.
(Mit Material von dpa-AfX)