Kräftige Kursgewinne bei Apple und starke Arbeitsmarktdaten treiben am Freitag die Aktienmärkte in New York kräftig in die Höhe. Flankiert werden die Gewinne durch einen Run auf Bankaktien und Gewinne unter den Branchenplayern von teilweise mehr als 70 Prozent. An den Märkten sei die Zuversicht zurückgekehrt, begründeten Kommentatoren das Geschehen zum Wochenabschluss.
Der Dow Jones steigt um 400 Punkte oder 1,2 Prozent auf 33.530 Zähler und ist damit auf dem besten Weg, eine viertägige Verlustserie zu beenden. Der marktbreite S&P 500 legte 1,5 Prozent auf 4120,68 Zähler zu. Der technologielastige Nasdaq Composite stieg um 1,75 Prozent auf 12.175,12 Punkte. Hier helfen die Kursgewinne des Schwergewichts Apple.
In den USA hat sich die Beschäftigung im April deutlich stärker ausgeweitet als erwartet. Zugleich ging die Arbeitslosenquote stärker zurück als angenommen und die Stundenlöhne stiegen stärker als von Volkswirten prognostiziert.
"Unglaublich, welch guten Lauf der Arbeitsmarkt hat", lautete ein erstes Fazit des Ökonomen Thomas Gitzel von der VP Bank. Allerdings könne die US-Notenbank Fed in ein Dilemma geraten: Bleibe der Arbeitsmarkt stark, dann könne die Notenbank nicht so einfach die Zinsen senken. "An den Börsen liebäugelt man bereits mit einem schon bald wieder niedrigeren Zinsniveau", so der Experte.
Diese Einschätzung scheint sich in den Kurskapriolen bei Regionalbanken widerzuspiegeln. Die Aktien von PacWest explodieren um 77 Prozent und für Western Alliance geht es um 39 Prozent nach oben. Allerdings waren die Aktien der Geldhäuser in den vergangenen Tagen von den Investoren regelrecht zertrümmert worden. Niedriger Zinsen würden die Verluste der Unternehmen aus ihren Anleihegeschäften verringern.
Die Aktien des Technologiekonzerns Apple stiegen um 4,4 Prozent auf den höchsten Stand seit August 2022. Das Unternehmen punktete im ersten Quartal vor allem mit seinem weiterhin wichtigsten Produkt iPhone und stemmte sich damit gegen die Flaute im Smartphone-Markt. Zudem hob Apple die Dividende an und stellte weitere Aktienrückkäufe für 90 Milliarden US-Dollar in Aussicht.
Die Aktien des Fahrdienstanbieters Lyft brachen um fast 20 Prozent ein. Mit Blick auf die Quartalszahlen des Kontrahenten von Uber sprach die Barclays Bank von nicht wettbewerbsfähigen Preisen. Erst nach 2023 könne sich die Lage bessern.
Die Aktien von Coinbase gewinnen am Freitag zweistellig im Wert, nachdem das Unternehmen am Vorabend besser als erwartete Q1-Zahlen veröffentlicht hatte. Analysten äußerten sich allerdings skeptisch, was das Regulierungsrisiko bei Coinbase betrifft. Die US-Wertpapieraufsicht SEC und das Unternehmen liegen seit Monaten im Clinch.
Nachdem der Goldpreis am Vortag fast ein neues Rekordhoch erreicht hätte, geht es unter dem Eindruck der Stimmungsaufhellung am Markt heute wieder nach unten. Der Preis für die Feinunze verliert 1,7 Prozent auf 2.021 Dollar. Im Sog der Bewegung verlieren Minenaktien wie Barrick (-0,5 Prozent) und Newmont (-1 Prozent) ebenfalls an Wert.
(Mit Material von dpa-AFX)
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