Die Euphorie beim Bitcoin ist zurück. Jedoch gibt es ein paar wesentliche Unterschiede im Vergleich zum Jahr 2017. Die digitale Leitwährung wird nicht mehr nur darauf reduziert, schnelles Geld zu verdienen. Die eigentlichen Potenziale des Bitcoin rücken nun in den Vordergrund.
So zeigt zum Beispiel das jüngste Beispiel aus Argentinien, dass der Bitcoin neben Gold durchaus als Store-of-Value (Wertaufbewahrungsmittel) funktionieren kann. Im Gegensatz zu Gold ist der Bitcoin jedoch auch beliebig teilbar und lässt sich schnell transferieren.
Aufgrund dieser Eigenschaften schlummert im Bitcoin, neben der Möglichkeit als digitales Gold anerkannt zu werden, auch das Potenzial, sich zu einem etablierten Zahlungsmittel zu entwickeln.
Dieser Ansicht ist auch der amerikanische Milliardär Timothy Draper. Im exklusiven Gespräch mit dem AKTIONÄR sagte der exzentrische Bitcoin-Enthusiast: "Ich denke, dass wir, wenn Bitcoin leicht für Kaffee, Essen, Kleidung, Unterkunft und Transport verwendet werden kann, die dezentralen, reibungslosen und transparenten Qualitäten von Bitcoin denen von Fiat-Währungen vorziehen werden."
"Diese (Fiat-Währungen) sind nämlich an staatliche Schwankungen, Kreditkarten und Banken gebunden, die sich zwei bis vier Prozent von allem nehmen", fügte Draper an. Er geht davon aus, dass der Bitcoin in drei bis vier Jahren bei 250.000 US-Dollar stehen wird.
Ein ambitioniertes Kursziel, jedoch zeigte die Vergangenheit, dass Draper bei derartigen Prognosen durchaus ernst zu nehmen ist. Als im Juni 2014 beschlagnahmte Bitcoin vom illegalen Dark-Net-Drogenplatz Silk Road versteigert wurden, sicherte sich Draper ein Paket von 30.000 Stück (der Kurs lag damals bei 500 US-Dollar).
Wenige Wochen später prognostizierte er, dass ein Bitcoin in drei Jahren 10.000 US-Dollar wert sein würde. Diese Prognose trat mit einer Verspätung von drei Monaten ein.
Langfristig bullish
Auch wenn DER AKTIONÄR derartigen Kurszielen etwas skeptischer gegenübersteht, zeigt Tim Draper, dass beim Bitcoin die Chancen den Risiken deutlich überwiegen. Investoren können weiterhin mit der digitalen Leitwährung etwas Pfiff in ihr Portfolio bringen. Der anteilige Einsatz sollte jedoch gering gehalten werden.