Tausende Euro für eine einzige Tulpenzwiebel und dafür eine Hypothek auf das Haus aufnehmen? Heute undenkbar. Doch in den 1630er-Jahren spielten die Holländer verrückt und überboten sich gegenseitig beim Kauf besonderer Tulpenzwiebeln. Am Ende kollabierten die Preise und erreichten nie mehr auch nur ansatzweise ihre alten Hochstände. Sollte dieser erste große Crash eine Warnung für Bitcoin-Investoren sein? Ex-Analyst Henry Blodget kennt sich mit Blasen aus – er hat die Internet-Hausse zur Jahrtausendwende mitgeprägt. Jetzt hat er in einem Video unterstrichen: „Kryptowährungen wie Bitcoin sind die perfekte Anlageklasse für eine Spekulationsblase.“ DER AKTIONÄR hat mit Thorsten Schulte darüber gesprochen
Herr Schulte, Sie sind Silber- und Goldexperte. Doch Bitcoin hat diese Anlageklasse zuletzt klar outperformt. Wird Bitcoin das „digitale Gold“, ein sicherer Hafen in Krisen?
Thorsten Schulte: Nein, Bitcoins sind für mich die Tulpenzwiebeln des 21. Jahrhunderts. Sowohl Papiergeld als auch Bitcoins haben keinen inneren Wert und kehren laut Voltaire „zu seinem inneren Wert zurück – null“.
Oliver Flaskämper, Gründer der börsennotierten Bitcoin Group SE, hält dagegen: „Das ist keine Tulpenmanie“.