„Wir müssen Outside-of-the-box denken“, so Investoren-Legende Peter Thiel damals im Interview mit dem AKTIONÄR. Vor einigen Jahren war dieses Treffen noch bei einem Glas Wasser und persönlich ohne Maske in Berlin möglich – im Jahr 2021 hat der Facebook- und Palantir-Großaktionär nun in einem Roundtable, organisiert von der Richard Nixon Foundation, nur virtuell teilnehmen können, dabei aber erneut außergewöhnliche Ansichten geäußert.
Er sei „pro-Krypto“ und für den Bitcoin, doch verweist gleichzeitig darauf, dass er eine „Gefahr für den US-Dollar“ darstelle. Insbesondere China sei long im Bitcoin und interessiert, über diese Kryptowährung die USA zu schwächen. „Ich frage mich, ob Bitcoin auch als eine chinesische Finanz-Waffe gegen die USA gesehen werden sollte.“ Die Stärke des Bitcoins „gefährdet Fiat Money, und dabei insbesondere den US-Dollar“.
“Even though I'm a pro-crypto, pro-Bitcoin maximalist person, I do wonder whether if at this point Bitcoin should also be thought of in part as a Chinese financial weapon against the U.S.” says @Paypal co-founder Peter Thiel.
— Richard Nixon Foundation (@nixonfoundation) April 7, 2021
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Thiel: Sorge um Neutralität und Meinungsfreiheit
Sein Wort hat Gewicht, weswegen eine strikte Regulierung des Bitcoin eine Unsicherheit für den Markt bleibt.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hatte ihn einst als Technologieexperten in sein Übergangsteam geholt. Mittlerweile wurde Trump von seinen politischen Gegnern kaltgestellt und die Stimme bei allen wichtigen Social-Media-Plattformen genommen. Darauf angesprochen sagte nun Thiel: „Ich bin im Board von Facebook, muss daher vorsichtig sein, was ich sage, aber das Deplatforming von Präsident Trump vor einigen Monaten war sehr außergewöhnlich.“ Wenn sogar Angela Merkel und der Präsident von Mexiko sagen würden, dass die Tech-Plattformen zu Anti-Trump sind, zeige dies, dass man wirklich überreagiert hätte. Merkel hatte den Twitter-Bann als „problematisch“ bezeichnet.
So Geheimtipps finden
Schon 2021 hatte Thiel im Gespräch mit mir auf den anhaltenden Höhenflug von Facebook und Apple getippt, aber auch sein Erfolgsgeheimnis verraten: Antizyklisches Investieren, dann kaufen, wenn es kein anderer macht. „Reden andere darüber, ist es bereits viel zu spät.“
Thiel träumt von fliegenden Autos, Raumfahrt, Robotik und Biotech. „Sehen Sie, bereits in den 50er und 60er-Jahren gab es in allen Bereichen beeindruckende Zukunftsvisionen von Städten unter Wasser oder der Begrünung von Wüsten. Das vermisse ich heute“, so Thiel.
Milliardär mit mutigen Investments
Peter Thiel schlägt sich gerne auf die Seite von verschmähten Außenseitern. Im Jahr 2004 waren die Erinnerung an den Internetcrash zur Jahrtausendwende lebendig und alle rieten ab, einem Nerd namens Mark Zuckerberg Geld anzuvertrauen. Peter Thiel wagte das antizyklische Investment in Facebook und ver-2000-fachte seinen Einsatz. „Ich habe immer Außenseiter unterstützt. Ich mag sie.
Sympathisch: Trotz wilder Visionen von neuen Lebensformen und Reisen ins All hat der deutschstämmige Investor den Kontakt zur guten alten Zeit und Europa nie verloren: Er zitiert Tolstoi und hat bei Reisen nach Berlin sein Lieblingsbuch „Herr der Ringe“ im Gepäck.
Krypto und antizyklisch
Ähnlich wie Thiel setzen auch wir auf unpoluläre, antizyklische Investments. Ob Bitcoin im Jahr 2015 oder Wasserstoff im Jahr 2019 – wir versuchen dann zu kaufen, wenn die anderen noch skeptisch sind. In der neuen Ausgabe setzten wir auf den ganz neuen Trend Blockchain-Kunst und stellen zwei Hot-Stocks vor: Einfach hier freischalten und ab sofort alle Transaktionen frühzeitig per SMS und Mail erhalten.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Autor Florian Söllner hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR Depot" von DER AKTIONÄR.