Investieren wie Buffett, Burry, Dalio und Co
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26.07.2019 Nikolas Kessler

Bitcoin: Entweicht das Momentum jetzt komplett?

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Bitcoin

Schwache Woche für den Bitcoin: Auf Sicht der letzten sieben Tagen notiert die digitale Leitwährung rund acht Prozent tiefer. Zudem wurde immer wieder die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Dollar unterschritten. Zwar hat die Unterstützung im Bereich von 9.600 Dollar bislang gehalten, dennoch droht sich die Lage weiter einzutrüben.

Gemessen an technischen Indikatoren ist die optimistische Stimmung beim Bitcoin auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten gefallen. Das Branchenportal coindesk.com verweist etwa auf den Chaikin Money Flow Index, der aus Preis- und Volumendaten Hinweise auf Trendwechsel und die Trendstärke ableitet. Dieser liegt auf Sicht von drei Tagen zwar noch hauchdünn im positiven Bereich, notiert mit einem Wert von 0,02 aber auf den niedrigsten Stand seit 20. Februar.

Mit Blick auf das kurzfristige Chartbild scheint daher ein Test der Unterstützung im Bereich von 9.000 Dollar möglich. Aufhellen würde sich das Bild dagegen erst mit einem Sprung über die Marke von 11.100 Dollar.

Bitcoin (ISIN: CRYPT0000BTC)

20.000, 42.000, 356.000 Dollar – wer bietet mehr?

Viele Brancheninsider lassen sich davon aber nicht beeindrucken und sind ungebrochen bullish für die weitere Entwicklung des Bitcoin-Kurses. Mike Novogratz, Ex-Goldman-Sachs-Partner und Gründer der Krypto-Bank Galaxy Digital, prophezeit bis zum Jahresende einen Anstieg in Richtung 20.000 Dollar. Dan Morehead, CEO des Krypto-Asset-Managers Pantera Capital sieht bis zum Jahreswechsel sogar Luft bis 42.000 Dollar. Basierend auf der logarithmierten Wachstumsrate lautet sein Kursziel für das Jahr 2022 gar 356.000 Dollar. 

Die Gründe für den Optimismus sind größtenteils bekannt: Die bevorstehende Halving im Mai 2020, der zunehmende Einstieg institutioneller Investoren sowie wachsende Popularität und Akzeptanz durch den Einstieg großer Konzerne.

Anthony Pompliano von Morgan Creek Digital bezeichnete darüber hinaus die am Donnerstag in Aussicht gestellte Lockerung der Geldpolitik durch die EZB als „Raketentreibstoff“ für den Bitcoin. Er hat nur einen Tipp für Bitcoin-Investoren: „Alles anschnallen! Das wird wild.“

Diese Entwicklung stimmt zuversichtlich

Grundsätzlich rät DER AKTIONÄR, allzu bullishe Kursziele mit äußerster Vorsicht zu genießen. Verlässlicher sind fundamentale und technische Indikatoren – und auch die machen derzeit durchaus Mut: Trotz (oder wegen?) der Querelen um den Facebook-Coin Libra setzen immer mehr große Unternehmen auf den Bitcoin selbst: Die norwegische Airline Norwegian Air Shuttle will künftig auch Zahlungen mit Bitcoin akzeptieren, während die US-Supermarktkette Safeway ihren Kunden ein Bitcoin-basiertes Treueprogramm anbietet.   

Zuvor hatte Tim Hockey, CEO des US-Online-Brokers TD Ameritrade, über eine stetig wachsende Nachfrage der Kunden nach Kryptowährungen und entsprechenden Finanzprodukten berichtet.

Blockchain.com

Auch die Hash Rate, welche die Rechenleistung im Bitcoin-Netzwerk angibt, hatte erst am letzten Wochenende einen neuen Höchststand erreicht. Das Bitcoin-Netwerk hatte damit knapp achtmal so viel Rechenpower wie zu Zeiten des Allzeithochs Ende 2017. Aktuell verharrt die Hash Rate nach wie vor auf hohem Niveau.

Auch wenn es kurz und mittelfristig nach einer Konsolidierung beim Bitcoin aussieht, bleibt DER AKTIONÄR langfristig zuversichtlich für die weitere Entwicklung. Wegen der enormen Volatilität sollten Krypto-Investoren aber stark Nerven mitbringen und sich an langfristigen Trendlinien orientieren.

Bitcoin bleibt die Nummer 1

Warum der Bitcoin der Favorit unter den Kryptowährungen ist und die Diskussionen um den Facebook-Coin Libra letztlich positiv sind, lesen Sie in der aktuellen AKTIONÄR- Ausgabe (31/2019) –hier geht’s zum E-Paper.


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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin, Facebook.

Autor Nikolas Kessler hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.

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